1. Füttern Sie saisonal

Der jahreszeitliche Rhythmus schont Ihren Geldbeutel und hält die Kaninchen gesund. Saisonales Futter ist weniger mit Spitz- und Düngemitteln belastet, enthält die für die entsprechende Jahreszeit wichtigen Nährstoffe und wird gesünder angebaut.
Beispiel für einen saisonalen Speiseplan:

  1. Frühjahr: Zweige mit Knospen und frischen Blättern, die ersten Wiesenpflanzen
  2. Sommer: Vielfältige Wiesenpflanzen und Baumblätter
  3. Herbst: Herbstpflanzen aus der Natur (was sich noch findet), Gründüngungs-Pflanzen, Zweige und Laub, Obst, Knollengemüse, Heu
  4. Winter: Kohl, Bittersalate, Gründüngung, Rüben, Knollengemüse, Pflanzenreste aus der Natur, Saaten, Obst, Trockenkräuter, Heu, Zweige/Rinden

2. Achten Sie auf die sekundären Pflanzenstoffe

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…denn diese halten Ihr Kaninchen gesund! Auch wenn leider immer noch viel zu oft vor sekundären Pflanzenstoffen Angst gemacht wird, sind diese der Schlüssel zur Kaninchengesundheit. Kaninchen sollten so ernährt werden, dass sie von allen Stoffgruppen zu Fressen bekommen. Füttern Sie abwechslungsreich aus allen Stoffgruppen und nicht einseitig.

Sulfide (Zwiebeln, Lauch, Schnittlauch, Knoblauch…): wirken antiviral und antibiotisch, beugen Krebs vor und fördern das Immunsystem und die gesunde Verdauung.

Senföle (Rettich, Meerrettich, Senf, Kresse, Ingwer, Kapuzinerkresse, Kohl, Klee): wirken gegen Bakterien, Viren und Pilz, insbesondere in den Atem- und Harnwegen und schützen vor Krebs.

Oxalsäure (Mangold, Rhabarber, Sauerklee, Spinat, Ampfer, Rote Beete…): Können bei kalziumarmer Ernährung den Mangel verstärken, ansonsten wirkt sie wahrscheinlich Urolithiasis entgegen.

Gerbstoffe (Rinden, Holz und Blätter, insbesondere von Eichen, Kastanien und Nadelbäumen, Bananen, Wein…): wirken zusammenziehend, entzünungshemmend, antiviral, antibakteriell und neutralisiert Gifte. Gerbstoffe halten die Verdauung gesund und sind DAS Mittel gegen Durchfall und chronische Verdauungsstörungen. Tannine wirken vorbeugend gegen Kokzidien.

Ätherische Öle (Nadelbäume, Küchenkräuter, Wildkräuter…): diese sind essentiell für eine gesunde Verdauung und gesunde Atemwege.

Kieselsäure (Gras, Schachtelhalm, Bambus): unterstützt den Knochenbau und das Immunsystem, verstärkt den Zahnabrieb und ist gesund für Haut, Haare und Nägel.

Flavonoide (Wildkräuter, Salate, Kohl, Gemüseschalen…): sie wirken antiviral, antibakteriell, antiallergisch, entzündungshemmend, krampflösend (Verdauung), entwässernd und gefäßschützend, beugen Krebs vor, schützen die Leber, aktivieren das Immunsystem und beeinflussen die Blutgerinnung.

Saponine (Efeu, Hülsenfrüchte, Rote Beete, Zuckerrüben, Walnussblätter, Ginseng, Kräuter, Spinat, Knoblauch – oft bitterer Geschmack): wirken hormonstimulierend, entzündungshemmend, harntreibend, antiviral, gegen Pilze und antibakteriell, beugen Krebs vor und verbessern die Resorption anderer Nährstoffe im Darm.

Schleimstoffe (Huflattich, Beinwell, Spitzwegerich…): regulieren Gifte, schützen und heilen die Schleimhäute, wirken entzündungshemmend und regulieren den Blutzucker.

Bitterstoffe (Endivie, Chicoree, Löwenzahn, Wermut, Schafgarbe und viele andere Wildkräuter – erkennbar an dem bitteren Geschmack): sie sind das A&O für eine stabile, gesunde Verdauung und werden von den Kaninchen geliebt. Bitterstoffe regen den Appetit an, beschleunigen die Peristaltik und töten Keime ab.

Inulin (Löwenzahn, Alant, Topinambur,…): sehr gut für Kaninchen mit Diabetes.

Solanin (Nachtschattengewächse: Kartoffelpflanzen, Tomatenpflanzen, Paprikagrün): schützt vorbeugend vor bakteriellen Infektionen, Salmonellen, Parasiten und stärkt das Immunsystem. In der Natur nutzen Tiere das Solanin als Immun-Booster um sich vor Infektionen zu schützen und den Verdauungstrakt parasitenarm zu halten

…und viele andere.