Die Haltung von Kaninchen ist leider nicht so anspruchslos, wie sie oftmals dargestellt wird. Als Halter sollte man sich umfassend informieren, um ihnen gerecht zu werden.

Kaninchen brauchen viel Platz

Käfige und Ställe sind für die Haltung ungeeignet

Kaninchen haben einem immensen Bewegungsdrang, der mit einer Katze vergleichbar ist. Mit handelsüblichen Ställen oder Käfigen, wird man ihnen nicht gerecht. Sie können über einen Meter hoch springen, sich im Sprung umdrehen, mit 60km/h sprinten und blitzschnell Haken schlagen. Unser Tierschutzgesetz schreibt vor, dass die Haltung so bemessen sein muss, dass sie ihr natürliches Verhalten ausleben können. Deshalb brauchen sie auf dem Balkon, im Garten oder in der Wohnung ein mehrere Quadratmeter großes Gehege als Lebensraum anstatt eines Käfiges oder Stalles. So können sie ihr gesamtes Verhaltensrepertoire zeigen und der Halter kann dieses sehr schön beobachten.

Mindestmaße für Kaninchen

Teste dein Wissen!

Kaninchen sind wechselaktiv

Auch nachts dürfen Kaninchen nicht in den Stall oder Käfig gesperrt werden

Kaninchen brauchen auch nachts viel Platz, denn als wechselaktive Tiere schlafen sie nachts nicht, sondern sind besonders zu den späten Abend- und frühen Morgenstunden extrem aktiv. Im Käfig werden sie dann in ihrer Verzweiflung am Gitter nagen, Lärm machen oder herumscharren und sich langweilen. Deshalb sollte man von vorne herein einen echten Lebensraum in einem Gehege für sie einplanen.

Kaninchen brauchen Artgenossen

Eine Einzelahltung ist nicht tiergerecht

Kaninchen sind hoch soziale Tiere, etwas 50% ihres Verhaltens sind soziale Verhaltensweisen, die nur mit einem Partnertier möglich sind. Eine Einzelhaltung verstößt gegen unser Tierschutzgesetz. Deshalb sollten sie grundsätzlich zu zweit oder in Kleingruppen gehalten werden.

Welche Tiere passen zusammen?

Wie vergesellschafte ich richtig?

Gibt es unverträgliche Kaninchen und wenn ja, was tun?

Häufige Vergesellschaftungs-Fehler

Warum ist Einzelhaltung Tierquälerei?

Haltung auf dem Balkon, im Garten oder in der Wohnung?

Alle drei Haltungsformen sind generell möglich

Artgerechte Außenhaltung

Wer einen Garten hat, sollte sich für die Außenhaltung entscheiden. Ein großes, abwechslungsreich gestaltetes Gehege für nachts und ein Wiesenauslauf für tagsüber machen Halter und Kaninchen glücklich. Das Verhalten lässt sich ideal beobachten und die Tiere sind ausgelastet und aktiv.

Außenhaltung – auf was ist zu achten?

Außengehegebau – Tipps und Tricks

Mardersicherheit: Welches Material schützt vor Wildtieren und Entkommen?

Buddelschutz: Was eignet sich alles dafür?

Außengehege kaufen: Wenn Sie nicht selbst bauen möchten

Freilauf und Auslauf

Außenhaltung-Fotobeispiele

Wohnunghaltung

Wer keinen Garten hat, oder kranke Kaninchen hält, muss unter Umständen die Innenhaltung wählen. Auch in Innenhaltung lassen sich Kaninchen käfigfrei und artgerecht halten. Es gbt die Möglichkeit, die Kaninchen frei in der Wohnung zu halten und an die Toilette zu gewöhnen, oder aber ein Zimmer bzw. Gehegefür sie einzurichten.

Wohnungshaltung: Ein Kaninchen-Reich in der Wohnung

Stubenreinheit

Wohnungsgehege-Fotobeispiele

Die Wohnung sichern (Annagen, gefährliche Gegenstände, Kabel…)

Kaninchen im Mietrecht

Wohnungsgehege bauen

Balkonhaltung

Eine Alternative zur Wohnungshaltung, die den Kaninchen mehr Umwelteindrücke bietet und den Wohnraum schont, ist die Balkonhaltung. Idealerweise wird der ganze Balkon gesichert, oder aber zumindest ein Gehege auf dem Balkon gebaut.

Balkonhaltung

Balkongehege-Fotobeispiele

Quellen u.a.:

TVT Merkblatt Kaninchen
Rooney, N. J., Baker, P. E., Blackwell, E. J., Walker, M. G., Mullan, S., Saunders, R. A., & Held, S. D. (2023): Run access, hutch size and time-of-day affect welfare-relevant behaviour and faecal corticosterone in pair-housed pet rabbits. Applied Animal Behaviour Science262, 105919.