Was wir vom Wildkaninchen lernen können…
Mit Fotos von Rabbiteering

Unsere Hauskaninchen sehen äußerlich mittlerweile oftmals ganz anders aus als ihre wilden Verwandten. Hauskaninchen gibt es in vielen Farben, in unterschiedlichen Größen und Gewichtsklassen, mit kurzen, langen und Rex-Haaren und in vielen anderen Variationen. Trotzdem steckt in unseren Hauskaninchen noch sehr viel Potential ihrer wilden Verwandten. Sie haben noch einen ähnlichen Bewegungsdrang, gleiche Fortbewegungsmuster und verständigen sich auf die gleiche Art und Weise.

Die wild lebenden Kaninchen können uns zeigen, welches Potential in unseren Hausgenossen steckt und welche Bedürfnisse sie eigentlich haben.

Immer auf der Flucht

Kaum ein Tier ist so ein Bewegungskünstler wie das Kaninchen. Kaninchen schaffen nicht nur rekordverdächtige Geschwindigkeiten von über 60km/Std. sondern auch unglaubliche Bewegungen. Sie drehen sich in der Luft beim springen und hängen ihre Feinde durch extreme Wendemanöver (Haken schlagen) ab.

Aus dem Stand springen sie bis zu einem Meter hoch, mit Anlauf teilweise sogar deutlich höher. Deshalb brauchen Kaninchen viel Platz der ihnen Tag und Nacht zur Verfügung steht und diese Bewegungen ermöglicht. Auch regelmäßigen Freilauf ist folglich unverzichtbar.

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Ruhezeiten sind wichtig

Kaninchen brauchen viel Ruhe und auch entspannte Zeiten um sich auszuruhen. Sie schlafen nie so fest wie wir Menschen sondern sichern nebenher immer ihre Umgebung ab um Feinde rechtzeitig zu erkennen. Nur wenn die Kaninchen auch Ruhezeiten haben, bleiben sie gesund. Deshalb darf man sie nie beim ausruhen stören.

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Immer auf der Hut

Kaninchen sind Fluchttiere. In der Natur müssen sie sich vor Feinden in Sicherheit bringen um zu überleben, denn besonders wehrhaft sind sie nicht. Deshalb bauen sie sich Erdbauten in die sie flüchten können und Versteckmöglichkeiten im Unterholz oder Gebüsch. Zudem haben sie immer die Umgebung im Blick. Einen besonders guten Überblick bekommen sie von erhöhten Flächen und wenn sie Männchen machen.
Unsere Heimtiere fühlen sich nur sicher, wenn sie viele Versteckmöglichkeiten, Tunnel, erhöhte Aussichtsflächen (Etagen) und andere Rückzugsmöglichkeiten vor finden und diese jeder Zeit gut erreichen können. Mit kleinen Kaninchenhäuschen, die über ein Flachdach verfügen, oder auch mit einem Kork­ und Rascheltunnel wird man diesen Bedürfnis gerecht.

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Rund um die Uhr auf Nahrungssuche

Die Haupt­beschäftigung der Wildkaninchen ist die Nahrungs­suche. Kaninchen verbringen viel Zeit des Tages damit, geeignetes Futter zu finden. Sie riechen vorerst an der Pflanze und probieren sie nur, wenn sie nicht giftig schmeckt. Dann wird sie ausgiebig im Mund gekaut und nur geschluckt, wenn sie nicht ungenießbar schmeckt. Wird dieser Probebiss vertragen, frisst das Kaninchen beim nächsten mal etwas mehr

Nur eine artgerechte Ernährung mit breitem Futterangebot ermöglicht dem Kaninchen eine Beschäftigung mit dem Futter. So hat es die Möglichkeit sich die Bestandteile der Nahrung optimal zu kombinieren. Es kann gezielt bestimmte Pflanzenstoffe in einer geeigneten Dosis aufnehmen um kleine Magenverstimmungenn auszugleichen und sich ausgewogen zu ernähren.

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Wahre Baumeister

In der Natur graben Kaninchen große Tunnelsysteme und Höhlen in den Erdboden. In der lockeren und sonnen­beschienen Erde oder im trockenen Sand wälzen sich die Kaninchen anschließend.
Der Buddeldrang ist bei unseren Hauskaninchen noch vorhanden, deshalb brauchen auch Kaninchen in menschlicher Obhut immer eine Buddelkiste oder (noch besser) einen großen Bereich, der mit Sand oder Erde befüllt wird.

Nur zusammen glücklich

Kaninchen leben in der Natur in Gruppen und verbringen sehr viel Zeit damit, die Ohren und Augen anderer Tiere zu schlecken und den Rest des Körpers zu putzen. Außerdem kuscheln sie sehr gerne oder liegen stundenlang neben einander. Ein Tier der Gruppe hält immer Ausschau nach Feinden, während die anderen sich entspannen können. Auch wenn Sie jeden Tag sich ganze vier Stunden mit dem Kaninchen beschäftigen, ist es immer noch taglich 20 Stunden einsam.
Kein Mensch kann stundenlang mit seinem Kaninchen kontaktliegen, ihm die Ohren sanft abschlecken und die Umgebung im Blick behalten um Feinde frühzeitig zu erkennen. Deshalb brauchen Kaninchen mindestens einen Artgenossen um sich rund herum wohl zu fühlen. Die Schweiz und auch Osterreich haben daher die Einzelhaltung von Kaninchen bereits
verboten.
Auch ein Meerschweinchen ersetzt keinen Artgenossen. Meerschweinchen kommen nicht nur von einem völlig anderen Kontinent, sondern sprechen auch eine ganz andere Sprache als Kaninchen. Lassen Sie deshalb ihr Kaninchen nie einsam oder nur in Kontakt zu artfremden Tieren (Menschen, Meerschweinchen…) leben sondern schenken Sie ihm einen Partner der wirklich Tag und Nacht da ist.

15 Wildkaninchen7 16 wildkaninchennasen I'm afraid you'd have to ask them what exactly was going on here. ^_^ 18 wildkaninchenzusammen 19 Wildkaninchen8 20 wildkaninchensozial 21 wildkaninchenzusammen-1 22 Wildkaninchen9