Kaninchen in die Garage oder dem Keller überwintern?

Kaninchen dürfen niemals in der Garage oder im Keller abgestellt werden.

Garagen eignen sich prinzipiell eher weniger für die Haltung von Kaninchen aber es kann Ausnahmen geben.

Kaninchen in der Garage überwintern?

Es gibt immer noch Personen, die ihre Kaninchen im Winter einfach in einem Stall in den Keller oder in die Garage stellen. So eine Unterbringung verstoßt gegen unser Tierschutzgesetz! Die Tiere sind Abgasen ausgesetzt, haben kein Tageslicht und Tag-Nacht-Rhythmus, können sich nicht ihren Bedürfnissen entsprechend bewegen und leiden! Man kann bei extremen Minusgraden oder kranken Kaninchen die Tiere in die Garage oder in den Keller holen, wenn man dort einen Bereich abzäunt, der die Mindestmaße (6m² für zwei Kaninchen Tag und Nacht) erfüllt. Die Tiere dürfen nur wenige Nächte dort untergebracht werden bzw. müssen tagsüber Freilauf im Garten oder eigentlichen Gehege erhalten. Es wäre auch möglich, die Garage tagsüber zu öffnen und nachts zu schließen, so dass frische Luft und Tageslicht vorhanden sind. Zudem dürfen keine Autoabgase vorhanden sein.

Viele Halter mit Außenhaltung vergessen, dass man einen frostfreien oder sogar geheizten Raum benötigt, wenn die Tiere krank werden. Dafür muss z.B. ein Gartenhaus am Gehege angebaut werden, das bei Bedarf beheizbar ist, oder man kann sie rein in die Wohnung holen.

Hier wurde im späten Herbst vergesellschaftet und dafür ist eine Garage oft ein guter Ort. Weil die Tiere gesundheitlich angeschlagen wurden, hat sich die Halterin für eine Überwinterung in der Garage entschieden. Die Garage hat ein Fenster und das wird tagsüber gekippt damit genug Frischluft vorhanden ist.

Ist ein Schuppen, ein Gartenhaus, eine Scheune oder eine Garage als dauerhafte Unterbringung geeignet?

Ein Gehege in der Garage oder im Schuppen muss gut überlegt sein.

Geschlossene Quartiere sind nur geeignet, wenn entweder ein Gehege rund um die Uhr von den Kaninchen zusätzlich genutzt werden kann, oder tagsüber zusätzlich zu dem geschlossenen Raum ein großer Freilauf-Bereich, der Garten oder ein Gehege betreten werden darf. Niemals dürfen die Kaninchen tagsüber in so einer Unterbringung eingeschlossen sein. Eine Ausnahme können sehr große “Räume” mit guter Luftzirkulation und Fenstern/Tageslicht sein. Zudem sollte beachtet werden, dass Metall-Gehäuse im Sommer zur Hitze-Todesfalle werden.

Auto-Abgase, z.B. wenn Kaninchen in der Garage gehalten werden, sind absolut gesundheitsschädlich. Das Abstellen von Kaninchen in der Garage (z.B. im Winter) ist tierschutzwidrig! Wenn Kaninchen in der Garage gehalten werden, darf die Garage nicht von Autos genutzt werden.

Gehege im großen Gartenhaus mit Tageslicht.
Ein Gartenhaus am Gehege kann bei Bedarf im Winter für kranke Tiere beheizt und frostfrei gehalten werden.

Voraussetzungen

Krankenversicherung für Kaninchen?

Zahnerkrankung-abgebrochener-zahn
Zahnerkrankungen sind ein großer Kostenfaktor bei Erkrankungen, sie werden vom Versicherer Figo nur bis 500€/Jahr gedeckt (und auch nur wenn man den Zahnbaustein dazu bucht).

Eine Tierversicherung für Kaninchen

Sinnvolle Investition oder Mogelpackung?

Was bis vor einiger Zeit noch als “Zukunftswunsch” zwischen Kaninchenhaltern diskutiert wurde, ist mittlerweile vom Versicherer Figo (ehemals Petplan) auch in Deutschland eingeführt worden: Kaninchen können krankenversichert werden, aktuell von zwei Versicherungsunternehmen in vier Tarifen.

Damit man als Halter jedoch abschätzen kann, ob eine Krankenversicherung für das eigene Kaninchen sinnvoll ist, und wenn ja welche, sollte man sich genau erkundigen, welche Erkrankungen ausgeschlossen sind und die Hintergründe genau kennen.

Lieber Hören als Lesen?

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Mehltau und andere Verunreinigungen am Grünfutter

Zecken

Zecken können im Pflückgut nach Hause getragen werden und sowohl uns, als auch unsere Kaninchen befallen. Beim Kaninchen ist bisher keine Borreliose oder Ähnliches bekannt, Zecken können jedoch Infektionserkrankungen, gegen die wir impfen, übertragen. Auch der Mensch kann über Zecken Krankheiten bekommen, z.B. Borreliose wenn die Zecke nicht innerhalb von 24h entfernt wird, oder Frühsommermeningoencephalitis (FSME) gegen die wir uns impfen können.

Hundekot & Co.

Würmer und andere Darmparasiten sind wirtsspezifisch, d.h. die Würmer unserer Kaninchen kommen nicht von Hunden, sondern von anderen Kaninchen. Natürlich sollte man nicht das Gras unter dem Kothaufen pflücken, aber generell ist Kot anderer Tiere oft weniger tragisch als angenommen. Versuche jedoch, Wiesen mit Wildkaninchen zu meiden.

Insekten

In der Pflücktasche kann es ganz schön wimmeln – Raupen, Blattläuse, Grashüpfer… bringen wir oft mit nach Hause. Solche Insekten sind nicht weiter gefährlich und selbst wenn die Kaninchen sie mit essen (was selten passiert), wäre das nicht problematisch.

Schnecken

Zugegeben – es ist ganz schön eklig wenn man beim Pflücken in eine Schnecke fasst und auch der zähe Schleim macht es nicht besser! Glücklicherweise sind Schnecken und ihr Schleim absolut ungiftig. Manche Schnecken sind jedoch ein Zwischenwirt vom Lungenwurm. dieser spielt jedoch beim Hauskaninchen kaum eine Rolle.

Kranke Pflanzen: Mehltau & Co.

Achte darauf, dass du gesunde Pflanzen verfütterst! Die meisten Pflanzen-Erkrankungen sind zwar unbedenklich, es gibt jedoch auch ein paar giftige, z.B. Pilze, die Toxine produzieren. Echter und falscher Mehltau ist zwar ein Pilz, aber absolut ungiftig. Er kann jedoch in seltenen Fällen beim Menschen Allergien auslösen. Beim Kaninchen sind solche Fälle nicht bekannt.

Wiese waschen?

Die Wiese kann gewaschen oder ungewaschen gefüttert werden. Aber bedenke immer, dass nasse Wiese luftig gelagert werden sollte, und ggf. schneller verdirbt. Das gilt übrigens auch für regennasse Wiese – sie darf gefüttert werden, aber auf die Lagerung ist zu achten.

Deutscher Riese & Co. – Haltung von Riesenkaninchen

Kaninchen mit Charakter

Kaninchen gibt es in sehr unterschiedlichen Größen – Riesen überzeugen durch ihr sanftes Gemüt und den einmaligen Charakter.

Riesenkaninchen ist ein Begriff, der für sehr große Rassen verwendet wird, meistens sind damit folgende Rassen gemeint:

Deutsche Riesen (eisengrau, dunkelgrau, wildfarben (grau), hasenfarbig, schwarz, blau, blaugrau, chinchillafarbig, gel, weiß)

Deutsche Riesenschecken (schwarz-weiß, blau-weiß, havanna-weiß)

Deutsche Widder (eisengrau, dunkelgrau, wildfarben (grau), blaugrau, gelb, rot, chinchillafarbig, schwarz, blau, havannafarbig, thüringerfarbig, dunkelgrau-weiß, wildfarben-weiß, blaugrau-weiß, gelb-weiß, rot-weiß, schwarz-weiß, blau-weiß, havannafarbig-weiß, türingerfarbig-weiß, fehfarbig-weiß, weiß Rotauge, weiß Blauauge)

In anderen Ländern sind andere Bezeichnungen (Flämische Riesen, Belgische Riesen, British Giant…) für große Rassen, die dem Deutschen Riesenkaninchen ähneln, verbreitet, der Rassestandard ist meistens recht ähnlich.

Manche Halter sprechen auch von Riesenkaninchen bei größeren Rassen ab ca. 4kg und größeren Mischlingen.

Größe und Gewicht von Riesenkaninchen

Sie können nach Rassestandard je nach Rasse ein Gewicht von 5,5 bis 11,5 kg erreichen, oft wiegen sie jedoch eher 5,5-7,5 kg, was auch ihren Gelenken zu Gute kommt. Riesenkaninchen werden etwas 70cm lang.

Charakter und Wesen

Riesenkaninchen sind sehr charakterstark und weniger ängstliche als Zwergkaninchen. Da sie weniger Feinde haben, fühlen sie sich sicher. Wenn ihnen etwas nicht passt, greifen sie eher an als zu fliehen und können deshalb z.B. bei medizinisch notwendigen Maßnahmen auch eher mal beißen oder sich wehren. Durch ihr großes Selbstbewusstsein werden sie ausgesprochen zahm und zutraulich. Viele Riesen hören auf ihren Namen und bauen einen sehr engen Bezug zu ihren Haltern auf. Besonders gut eignen sie sich auch für Kinder und Jugendliche. Durch ihre Größe sind sie robuster wenn z.B. Kinder mal gegen die Wuchsrichtung streicheln und sie lassen sich nicht von Kindern anheben oder aus versehen erdrücken oder fallen lassen.

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Kaninchenhaltung mit Depressionen

Tiere können bei Depressionen helfen

Zahlreiche Untersuchungen haben sich mit der Frage beschäftigt, ob Haustiere bei Depressionen helfen können. Dabei zeigt sich ein sehr klares Bild, denn die meisten Betroffenen nehmen ihre Tiere als wichtige Stütze wahr und berichten, dass die Haustiere ihnen im Alltag gut tun. Natürlich gibt es aber auch einzelne Menschen, denen die Tiere zur Last werden, gerade in schwierigen Phasen kann das der Fall sein.

Die Gründe, warum Kaninchen und andere Haustiere vielen Halterinnen und Haltern helfen, sind klar:

Bedingungslose Liebe: Ein Tier ist immer da, auch wenn die Lebensumstände oder die Situation schwierig sind. Es wertet nicht, lügt nicht und wenn der Mensch einmal nicht so funktioniert wie es von ihm erwartet wird oder von seiner Umgebung enttäuscht ist, bleibt es bedingungslos bei ihm. Das Tier ist da, wenn der Mensch auf emotionale Unterstützung angewiesen ist, das schafft Stabilität.

Verantwortung: Kaninchen brauchen Pflege, Futter und Aufmerksamkeit. Viele Betroffene berichten, dass sie es schaffen, für ihr Tier aufzustehen, auch wenn es ihnen sonst nicht möglich ist. Die Pflege des Tieres (pflücken gehen, sauber machen, füttern, raus lassen…) sorgt für Struktur im Tagesablauf und positive Aktivitäten.

Eine sinnvolle Aufgabe: Kaninchen können viel Freude bereiten, wenn sie beobachtet werden und so den Alltag schöner machen. Aber vor allem geben sie vielen Menschen einen Sinn. Betroffene berichten, dass ihre Tiere für sie auch ein Grund sein können, weiter zu leben: Tiere sind auf unsere Fürsorge angewiesen und vertrauen darauf, dass wir uns um sie kümmern.

Bewegung: Auch wenn viele Betroffene es nicht schaffen, für sich selbst z.B. Spazieren zu gehen, kann die Futterbeschaffung dazu motivieren und zu einer Tätigkeit werden, die hilft, im Moment zu leben und Sorgen beiseite zu schieben. Spaziergänge und das Pflücken an der frischen Luft fördert die Bildung von Vitamin D (Sonneneinstrahlung) und die Bewegung ist darüber hinaus nachweislich ein unschlagbares Antidepressivum.

Zuneigung: Berührungen mit zahmen Kaninchen, die sich streicheln lassen, können gut tun. Oftmals helfen sie zudem gegen Einsamkeit.

Vorsorge für Tiefs

Die meisten Halterinnen und Halter sind sehr feinfühlig und engagiert, dadurch haben es ihre Kaninchen meistens richtig gut! Damit es aber nicht zu Problemen kommt, kann man kritischen Situationen, die mit der Erkrankung zusammenhängen, vorbeugen.

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Kaninchenstall heizen

Eine Wärmelampe hilft, das Wasser und Frischfutter frostfrei zu halten.

Wärmequellen im Kaninchengehege

Kaninchen brauchen normalerweise keine Heizung, sie vertragen Frost und Schnee sehr gut.

Wann ist eine Heizung sinnvoll oder notwendig?

Mittels Wärmelampe kann man das Einfrieren des Futters verhindern.
  • Wenn du das Frischfutter vor dem Einfrieren schützen möchtest.
  • Wenn das Wasser bei Frost vor dem Einfrieren geschützt werden soll. Andere Möglichkeiten
  • Wenn eines der Kaninchen älter und ggf. altersschwach ist.
  • Wenn ein Kaninchen krank und dadurch geschwächt ist.
  • Wenn ein Kaninchen abgemagert ist (Hinweis auf eine Erkrankung).
  • Wenn ein Kaninchen seine Temperatur nicht richtig halten kann und immer wieder Untertemperaturen hat (Hinweis auf eine Erkrankung).
  • Wenn du Jungtiere hast, die noch im Nest sind oder es gerade verlassen.
  • Wenn deine Kaninchen eine Erkrankung haben, bei der Wärme hilft (z.B. Arthrose).
  • Wenn starke Minusgrade von -20 oder mehr Grad auftreten.

Eine Wärmelampe ersetzt niemals eine artgerechte Außenhaltung, zwei Kaninchen benötigen ein min. 6m² großes Gehege, in dem sie sich bewegen und austoben können, ein Einsperren im Stall ist auch mit Wärmequelle nicht zu empfehlen, die Tiere können sich weder artgerecht bewegen, noch der Wärmequelle ausweichen und sich so auch erkälten!

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Kaninchenhaltung bei Sturmwarnung

Achtung Sturmwarnungen – was muss ich beachten?

Unwetterwarnungen sind ernst zunehmen – je nach Windstärke kann es deinen Kaninchen gefährlich werden!

Schaue nach: Wie stark soll der Sturm werden?

  • 10-30km/h Blätter fliegen herum
  • 40-50 km/h Regenschirme lassen sich nicht mehr halten
  • 60-75 km/h Zweige brechen ab, Gegenstände fliegen durch die Gegend, wir tun uns schwer zu laufen.
  • 75-90 km/h (Sturm) Dachziegel fliegen herunter, Gegenstände fliegen überall umher
  • 90-100km/h Bäume fallen um
  • 100-110km/h wir können nicht mehr herumlaufen, je nach Gewicht, schmeißt es uns sofort um.
  • 110-117km/h LKW kippen um, Gartenhäuser und Gehege mit guter Angriffsfläche fliegen weg
  • 118km/h (Orkan)
Dieses Gehege ist uns bei einem Orkan weg geflogen. Die Tiere kamen zum Glück nicht zu Schaden, es stürzte allerdings der Etagenbau über ihnen zusammen.

Die Gehege sturmsicher machen

❗Ab ca. 120 km/h können auch sehr solide Gehege auch mit Bodensicherung weg fliegen oder beschädigt werden.

❎ Ist ein Orkan angesagt oder schlimmer, so lasse deine Kaninchen nicht draußen, außer sie bewohnen ein festes gemauerte, extrem gut verankertes Haus.
✅ Wie stabil ist das Gehege? Wie geschützt steht es? Wie gut ist die Bodenverankerung?
❎ Bist du dir unsicher? Hole die Kaninchen lieber rein. Im Winter in einen ungeheizten Raum, Keller, Waschküche…
✅ Prüfe bei angesagten Sturm generell ob Zweige, Äste oder Bäume auf das Gehege oder in den Auslauf fallen könnten.
✅ Kaninchen müssen bei Sturm vor umher fliegenden Gegenständen geschützt werden.
❎ Lasse deine Kaninchen bei Sturm nicht in den Tagauslauf. Der ringsherum geschlossene Nachtfreilauf/Gehege schützt sie.
✅ Schaffe genug winddichte Rückzugsbereiche.
❎ Entferne leichte Gegenstände aus der Voliere bzw. alles was herum wehen und so Kaninchen gefährden könnte.
✅ Von Vorteil sind Gehege an einer Hauswand und nicht an der Wetterseite.?
❎ Planen und Ähnliches sind nicht sinnvoll. Der Wind nutzt sie als Angriffsfläche.

Das Gehege für den Sturm vorbereiten

✅ Achte darauf, dass Türchen, z.B. von der Schutzhütte, nicht zu wehen können.
❎ Sperre Kaninchen niemals in einer Schutzhütte ein! Diese werden häufig weg geweht, dabei können Kaninchen verunfallen oder sogar zu Tode kommen!

Kaninchen schützen

✅ Schütze stressanfällige Tiere, z.B. EC-positive Kaninchen besonders gut, sie können einen Schub erleiden. Wir haben das leider schon bei einem knapp 1 jährigen, gesunden Kaninchen erlebt!? Mümmeline hatte den Schub bekommen, nachdem die Befestigung der Türe sich gelöst hatte, so dass die Schutzhütte zufiel und Mümmeline im Sturm draußen saß.

Behandlungsverlauf:

Kurzköpfigkeit

Kurzköpfige Kaninchen neigen zu rassetypischen Krankheiten.

Was bedeutet Brachyzephalie?

Es handelt sich dabei um eine angeborene Fehlbildung, die bei fast allen Tierarten und auch beim Menschen möglich ist. Durch züchterische Auslese wird diese häufig noch gefördert bzw. ist gezielt erwünscht, da es “niedlicher” aussehen soll (Kindchenschema). Beim Hund und der Katze kennt man sie z.B. vom Mops oder Perserkatzen. Nun haben die Niederlande für extrem kurzköpfige Tiere ein Zuchtverbot erlassen. Rundköpfige Zwergkaninchen haben mit ähnlichen Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Kurzköpfige Kaninchen werden als brachyzephal bezeichnet (“brachis” = kurz und “cephalus” = Kopf). Als Maßstab wird das Wildkaninchen oder eine Kopfform, die keine klinischen Symptome hervorruft, herangezogen.

Wie entsteht Brachyzephalie?

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Ist das Corona-Virus für Kaninchen gefährlich?

Das Coronavirus (COVID-19) besorgt in Deutschland viele Menschen.
Neben der Sorge um sich selbst und Menschen aus dem Umfeld, sind viele Tierhalter auch um ihre Haustiere besorgt.

Inhalt

Lieber hören statt lesen?

Ist das aktuelle Corona-Virus für Kaninchen gefährlich?

Auch wenn die Weltgesundheitsorganisation WHO zunächst angab, dass eine Infektion eher unwahrscheinlich sei, weiß man dazu mittlerweile mehr.

Die Möglichkeit, dass das Virus auf Haustiere übertragen wird, sei “unter anderem für Hunde und Katzen nachgewiesen“, so Professor Thomas Mettenleiter vom Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. „Aus Studien wissen wir, dass auch Goldhamster, Kaninchen sowie Frettchen empfänglich für Covid-19 sind.“ Er ginge jedoch von einem sehr geringen Risiko aus. „Weltweit sind bislang nur etwas mehr als 120 solcher Fälle bekannt.“

Allerdings bedeutet eine mögliche Infektion von Haustieren nicht automatisch, dass sich das Virus in den Kaninchen vermehren kann und von ihnen auch wieder ausgeschieden wird (mit z. B. Nasensekret, Urin oder Kot).

Können Kaninchen das Coronavirus auf den Menschen übertragen?

In Studien erwiesen sich Hunde, Katzen, Kaninchen, Goldhamster und Frettchen als empfänglich für SARS-CoV-2. Meerschweinchen ließen sich nicht mit dem Virus infizieren. Trotzdem gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Haustiere eine Rolle bei der Verbreitung von SARS-CoV-2 spielen (das FriedrichLöffler-Institut verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Einschätzung des European Centre for Disease Control www.ecdc.europa.eu und die WHO www.who.int).

Bei der Covid-19-Pandemie ist die Übertragung von Mensch zu Mensch ausschlaggebend für die Verbreitung. Das Friedrich-Löffler-Institut gibt an, dass der Umgang mit Haustieren wie Kaninchen nach den derzeitig verfügbaren Studienlage nicht eingeschränkt werden muss.

Kaninchen im sozialen Einsatz, z.B. in Altenheimen haben Kontakt mit verschiedenen, oftmals immungeschwächten Menschen. Eine Übertragung des Corona-Virus vom Kaninchen auf den Menschen ist zwar nicht nachgewiesen, jedoch auch nicht komplett auszuschließen und in diesem Fall ggf. fatal.

Ich bin positiv auf das Coronavirus getestet worden – wie kann ich meine Kaninchen schützen?

Bei einer nachgewiesenen Infektion, insbesondere wenn Krankheitssymptomen vorhanden sind, können große Virusmengen über Nase und Mund ausgeschieden werden (Tröpfcheninfektion). Deshalb ist davon auszugehen, dass die Umgebung mit dem Virus belastet ist, auch wenn man auf Hygiene achtet. Daher sollten infizierte Personen gerade beim Kontakt mit ihren Kaninchen vorsichtig sein, d.h. engen Kontakt möglichst vermeiden:

  • den Raum nur zum Füttern betreten oder eine andere Person darum bitten (Kaninchen kann man übrigens auch toll per Kamera oder aus der Ferne beobachten)
  • Händewaschen vor und nach dem Tierkontakt
  • die Tiere nicht anhusten oder anniesen
  • eine Maske beim Kontakt mit den Kaninchen tragen und
  • regelmäßig oder dauerhaft im Kaninchenzimmer lüften.

Die Kaninchen sollen auch bei einer Infektion im Haushalt verbleiben.

Kaninchen aus Haushalten mit nachgewiesener Corona-Infektion sollten nicht zusammen mit anderen fremden Kaninchen (z.B. in einer
Tierpension) untergebracht werden.

“Es besteht kein Grund dafür, Haustiere vorsorglich in Tierheimen abzugeben. Sollte ein Haustier positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden, stellt dies keinen Grund dar, das Tier einzuschläfern.”

Friedrich-Löffler-Institut

Futterversorgung im Quarantänefall?

Eine weitere Frage, die sich vielen Haltern stellt, ist die Versorgung mit Frischfutter im Falle einer Quarantäne.

Hier findet ihr Tipps, wie die Versorgung Eurer Kaninchen gesichert ist: Futterversorgung in Zeiten von Corona

Meldepflicht für auf das Coronavirus positiv getestete Kaninchen

Die Meldepflicht wurde eingeführt, um besser die Rolle von Haustieren in der Corona-Pandemie zu erforschen.

Eine Meldepflicht ist eine Informationspflicht über den Nachweis der Infektion bei einem Tier, das heißt, dass keine Behörde den Halter dazu auffordern kann, seine Tiere zu testen. Wird jedoch ein Test durchgeführt, ist das Labor oder der Tierarzt verpflichtet, dies dem Veterinäramt mitzuteilen. Das Veterinäramt kann daraufhin jedoch Maßnahmen wie z.B. die Quarantäne der Tiere anordnen und meldet den gemeldeten Fall an das Tierseuchennachrichtensystem (TSN).

Das Kaninchen ist plötzlich tot – warum?

kaninchenfütterung wiese

Leider kommt es häufig dazu, dass Kaninchen die zuvor noch keinerlei Anzeichen zeigten, plötzlich tot aufgefunden werden. Die Halter machen sich daraufhin Gedanken, wie es dazu kommen konnte. Diese Seite soll dabei helfen, die Ursache einzugrenzen und solche Vorfälle für die Zukunft zu vermeiden.

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