Besonders beim Buddeln können sich Kaninchen infizieren.

Tetanus (Wundstarrkrampf)

Symptome: Wie zeigt sich Tetanus?

Tetanus ist eine sehr seltene Erkrankung beim Kaninchen, die durch das Bakterium Clostridium tetani verursacht wird. Oft kommt es über kleinere Wunden in den Körper.

Klassische Symptome sind extreme Krämpfe der Gliedmaßen (Beine) und des Rückens, Maulsperre (Mund kann nicht geöffnet werden), hochgezogene Lippen (“Grinsen”) und aufgerissenen Augen. Die Kaninchen sind dabei bei vollem Bewusstsein. Die Ursache sind Spasmen der quergestreiften Muskulatur.

Differenzialdiagnose: E. Cuniculi

Behandlung

Behandlungsversuch:

Die Eintritts-Wunde darf keinesfalls zugenäht werden (da Clostridien Anaerobier sind und man damit wieder Gelegenheit für Bakterienwachstum schafft)

Antiserum/Antitoxin: 1.000 IE/kg intravenös, ggf. zuvor subkutan, es neutralisiert frei zirkulierendes Toxin

Die Wunde suchen, bei der es zum Eintritt des Erregers kam: Ggf. auch Zähne, Wunden, OP-Wunden, Pfoten… und ausschneiden.

Antibiotika: Metronidazol

Entkrampfende Mittel: Muskelrelaxanzien: Methocarbamol, Diazepam, Magnesiuminfusion (nur wenn intensivmedizinisch betreut).

Sedierende Mittel: wenn notwendig z.B. Medetomidin, Butorphanol, Diazepam…

Zufüttern (mit Sonde) sind notwendig, wenn das Tier eine Maulsperre hat.

Eine reizarme, abgedunkelte und geräuschfreie Umgebung kann unterstützen. Das Kaninchen wird im Dunkeln gehalten, bei Lichteinfall die Augen abgedeckt. Watte in den Ohren hilft, laute Geräusche abzudämpfen.

Ggf. Infusionen und Harnabsatz unterstützen

Osteopathie und Physiotherapie können hilfreich sein.

Die Kaninchen sterben nicht am Erreger, sondern an den Folgen, z.B. Lungenentzündung oder Fieber. Deshalb müssen sie intensivmedizinisch versorgt werden.

Achten Sie auf einen wirksamen Impfschutz bei Ihnen und allen, die Kontakt zum Tier haben/hatten!

Vorbeugung

Eine Impfung gegen Tetanus ist für Kaninchen nicht auf dem Markt erhältlich.

Tetanus durch einen Kaninchenbiss?

Das ist sehr unwahrscheinlich aber nicht unmöglich. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt bezüglich einer schützenden Impfung gegen Tetanus. Sollten Sie keinen Impfschutz haben, aber gebissen worden sein, so suchen sie ebenfalls umgehend den Hausarzt bzw. am Wochenende eine Notaufnahme auf, es ist eine Notimpfung möglich und die Wunde muss ggf. medizinisch versorgt werden.

Quellen u.a.:

Persönl. Mitteilung Tierärztin Josephine Dietzel