Ein harmonisches Zusammenleben mit Hunden, Katzen, Meerschweinchen…
Doch wer hat nun Recht? Kann man Kaninchen mit anderen Tieren zusammen halten und wenn ja: Mit welchen Tieren und was ist dabei zu beachten?
Kaninchen und Meerschweinchen zusammen halten
Oft hört man „aber die kuscheln so süß miteinander und lieben sich so“, das kann durchaus vorkommen. Wir als Menschen leben oftmals beispielsweise mit einem Hund zusammen, den wir lieben und mit dem wir spielen und kuscheln. Dieser Hund versteht aber nicht unsere Probleme und Nöte, er lebt völlig anders als wir und verhält sich auch ganz anders als ein Mensch. Auch wenn wir diesen Hund über alles lieben, brauchen wir trotzdem einen anderen Menschen, den wir unsere Erlebnisse und Probleme erzählen können, der uns versteht und sich eben wie ein Mensch verhält.
Prof. Sachser hat zur Haltung von Meerschweinchen und Kaninchen Untersuchungen durchgeführt:
Das Ergebnis des Versuches: Das Meerschweinchen, welches die Wahl zwischen „alleine“ oder mit anderem Meerschweinchen im Käfig hatte, entscheid sich dazu die meiste Zeit bei dem anderen Meerschweinchen zu verweilen. Das Meerschweinchen hingegen, welches entweder alleine oder mit Kaninchen leben konnte hielt sich die meiste Zeit lieber alleine auf. Das zeigt sehr schön warum man mindestens immer 2 Kaninchen und 2 Meerschweinchen zusammen halten sollte und ein Artgenosse einfach anders ist als ein fremdes Tier.
Wichtig ist allerdings grundsätzlich: Sowohl Meerschweinchen als auch Kaninchen brauchen mindestens einen Artgenossen (also mindestens zwei Meerschweinchen und zwei Kaninchen halten), damit sie jemand haben, der so ist wie sie und der sie versteht und auf ihr Sozialverhalten arttypisch reagiert. Siehe hierzu auch: Einzelhaltung von Kaninchen
Damit ein Zusammenleben klappt: Ein Zusammenleben von Kaninchen und Meerschweinchen ist grundsätzlich nur bei sehr viel Platz möglich (ab 10m² Gehege-Grundfläche) damit sich die Tiere nicht im Weg sind und sich auch ausweichen können.
Zu beachten ist außerdem, dass Meerschweinchen im Gegensatz zu Kaninchen nicht stubenrein werden.
Sollte man Kaninchen haben, die aggressiv auf die Meerschweinchen reagieren, sehr aktiv sind und dabei die Meerschweinchen „über den Haufen rennen“ (Jungkaninchen) oder ihr Revier verteidigen, müssen die Meerschweinchen separat gehalten werden, damit sie die Meerschweinchen nicht gefährden.
„Fast alle kleineren Heimtiere leben von Natur aus in Familiengruppen. Für die Wohnungs- oder Freilandhaltung ist deshalb eine Kleinfamilie, bestehend aus mindestens zwei Tieren derselben Art, unabdinglich. Wegen der unterschiedlichen Körper- und Lautsprache verstehen sich Meerschweine aber nicht mit Kaninchen. Sie sollten also jeweils mindestens zu zweit in getrennten Käfigen leben, wenn beide Arten gehalten werden sollen. Ideal ist die Vergesellschaftung eines kastrierten Männchens mit einem oder mehreren weiblichen Tieren. Gleichgeschlechtliche Paare verstehen sich nicht immer. Gehege für kleine Heimtiere sollten stets genügend einzelne Unterschlupfmöglichkeiten für alle Bewohner haben und so breit und hoch sein, dass sie darin hoppeln und aufrecht stehen können.“
Bundesverband Priktizierender Tierärzte e.V. (bpt)
Kaninchen und Hunde
Wenn Hunde von klein auf mit Kaninchen aufwachsen, ist eine Gewöhnung an die Kaninchen meist problemlos, sofern man ein Auge auf den Hund hat und ihm auch Grenzen setzt, wenn er ein Verhalten zeigt, dass die Kaninchen verängstigt. Aber gerade bei Jagdhunden ist auch bei gemeinsamen Aufwachsen Vorsicht geboten, es brauch viel Zeit, Konsequenz und Geduld um Kaninchen und Hunde aneinander zu gewöhnen. Der Hund akzeptiert die Kaninchen irgendwann als Familienmitglied.
Wird ein Hund zu bereits vorhandenen Kaninchen dazu angeschafft, kann man ihn oftmals auch sehr gut an die Kaninchen gewöhnen. Am schwierigsten ist es, wenn zu erst der Hund da ist, und dann Kaninchen angeschafft werden, besonders wenn es sich um einen Jagdhund handelt.
So kann auch ein gutes Miteinander zwischen Hunden und Kaninchen entstehen.
Kaninchen und Katzen
Bei ausgewachsenen Kaninchen sieht es anders aus. Wenn man nicht gerade eine Monsterkatze hat (solche Katzen gibt es ganz ganz selten), findet sie die Kaninchen zwar interessant, aber wird sie nicht erlegen oder angreifen, sondern lediglich mit ihnen harmlos spielen. Oftmals haben die Katzen auch viel Respekt vor den Kaninchen (siehe Foto) wenn es auf sie zu gerannt kommt und sie mit den Pfoten angreift. Die ersten Begegnungen mit den Kaninchen sollte man gut beobachten und die Katze ggf. auch zurecht weisen, Katzen lernen recht schnell, dass die Kaninchen mit zur Familie gehören und finden sie interessant, wissen aber nicht so recht ob sie nun fliehen oder sie jagen sollen. Wenn die Kaninchen fliehen, jagen sie oft hinterher und wenn sie sich stellen, rennt die Katze vor Angst davon.
Oftmals spielen die Tiere auch miteinander oder ärgern sich (die Katze jagt das Kaninchen, das Kaninchen jagt die Katze – abwechselnd).
Wenn man seinen Kaninchen Gartenfreilauf ermöglichen möchte, sollte man die umliegend heimischen Katzen am Anfang beobachten, nur selten gibt es in der Umgebung richtige wildlebende Kater, die den Kaninchen gefährlich werden können.
Kaninchen und Hühner/Enten in einem Gehege
