Ein begehbares Gehege mit ca. 2m Höhe erleichtert die Arbeit und Pflege im Winter.

Fit und glücklich durch den Winter

Kaninchen glücklich überwintern

Eine gut geplante Außenhaltung ist keinesfalls problematisch. Kaninchen vertragen Schnee und Frost meist besser als die Hitze im Sommer.

Wenn die ersten Blätter fallen und es nachts kälter wird, ist es Zeit sich darüber Gedanken zu machen, was die Kaninchen im Winter für Bedürfnisse haben und wie man diese erfüllen kann.

Lieber hören als lesen?

Welche Kaninchen sind für eine Überwinterung im Freien geeignet?

Die meisten Kaninchen, aber nicht alle können im Winter auch draußen leben. Grundsätzlich müssen die Kaninchen gesund und fit sein. Auch Jungtiere können problemlos den Winter im Garten verbringen.
Nicht für eine Überwinterung im Garten geeignet sind alle richtig geschwächten Tiere! Egal ob das Kaninchen extrem altersschwach ist oder durch eine chronische Erkrankung nicht richtig fit: Die Garten-Überwinterung ist für solche Tiere tabu. Auch Jungtiere im Nest sind vom akuten Kältetod gefährdet!

Kann ich ein Kaninchen alleine draußen überwintern?

Gerade im Winter ist ein Kaninchen-Artgenosse unverzichtbar. Durch aneinander kuscheln halten sich die Kaninchen warm und die Schutzhütte wird schneller durch die Körperwärme der Kaninchen aufgeheizt. Zudem sind zwei Kaninchen deutlich aktiver als eines alleine.
Warum braucht mein Kaninchen ein zweites Kaninchen?
Sich fremde Kaninchen aneinander gewöhnen

Zusätzlicher Gartenfreilauf ist tagsüber für die Tiere eine Bereicherung. Sie toben gerne im Schnee.

Dürfen alle Rassen draußen überwintern?

Prinzipiell sind alle Kaninchenrassen für eine Außenhaltung geeignet, bei einigen sind jedoch besondere Vorkehrungen notwendig. Manche Rassen sind besonders wetterempfindlich (z.B. langhaarige Tiere, manche Löwenköpfchen und Rex-Kaninchen). Durch die veränderte Haarstruktur können sie die Körperwärme schwerer als andere Tiere halten und es fehlt eine dichte Deckhaarschicht, die Wasser und Schnee abperlen lässt. Daher müssen solche Kaninchen in einem weitgehend überdachten Gehege leben, das auf mehreren Seiten auch vor Nässe geschützt wird. Nicht überdachte Freilaufflächen sind kein Problem, auch bei Schnee und Regen dürfen diese Rassen im Garten laufen, sofern sie jeder Zeit zurück ins überdachte Gehege gehen können. Langhaarige Tiere sollten nicht geschoren werden aber einen Haar-Schnitt verpasst bekommen, der ihre Bewegungen nicht einschränkt. Zudem dürfen die Haare nicht auf den Boden hängen. Bei diesen Tieren ist ein möglichst sauberer Untergrund (Steinplatten statt Sand oder Erde) empfehlenswert.

Welche Kaninchen sind nicht für eine Winter-Außenhaltung geeignet?

Chronisch kranke Kaninchen haben nicht die nötigen Kapazitäten um bei kalten Temperaturen oder Frost draußen zu leben, auch wenn es teils eine Weile gut gehen kann, ist es oftmals gefährlich, wenn sie doch mal weniger fit sein sollten. Auch sehr alte Kaninchen oder Jungtiere im Nest sind gefährdet zu erfrieren. Es kommt natürlich immer auf den Zustand des Kaninchens, die Erkrankung, das Gehege und die Region an. Im Süden Deutschlands wird es erheblich kälter als im Norden. Ein gemauertes Nebengebäude, ein Gartenhaus das vielleicht noch dazu geheizt wird oder ähnliche Schutzhütten ermöglichen teils auch solchen Kaninchen eine ganzjährige Außenhaltung. Es sollte auf jeden Fall ein solides Gehege, passend zu den Temperaturen in der Region sein und die Tiere sind wirklich gut im Auge zu behalten, damit nichts passiert.

Ist eine schrittweise Gewöhnung an die Außentemperaturen sinnvoll und nötig?

Um den Organismus nicht unnötig zu belasten und den Kältetod zu verhindern, muss auf jeden Fall eine schrittweise Gewöhnung an die Außenhaltung durchgeführt werden. Dies kann über den Sommer/Herbst erfolgen indem man das Kaninchen bis Ende September/Anfang Oktober nach draußen umzieht, oder durch eine schrittweise Gewöhnung. Dazu wird die Umgebungstemperatur des Raumes schrittweise verringert (Fenster tagsüber offen lassen, später dann auch nachts, das Kaninchen tagsüber erst stundenweise, dann ganztägig nach draußen setzen und nachts wieder reinholen, später dann auch in milden Nächten und schließlich ganz draußen lassen). Mehr Infos

Muss mein Kaninchen in die Wohnung geholt werden wenn es im Winter plötzlich krank wird?

Sollte ein Kaninchen während des Winters durch eine plötzliche Krankheit kurzfristig geschwächt sein, so ist es nicht immer sinnvoll, es plötzlich in die Wohnung zu bringen. Der Temperaturunterschied belastet unnötig den kleinen, kranken Organismus. Wenn ein Tier nur vorübergehend geschwächt ist, muss es in einen frostfreien aber kalten Raum einquartiert werden (Waschküche, Keller, unbeheizter Raum…) bis es wieder genesen ist. Hat das Kaninchen Untertemperatur (Verdauungsproblem, nach einer OP…), dann muss es ins Warme geholt werden, bis es wieder stabil seine Temperatur halten kann. Dann kann es wieder problemlos schrittweise nach draußen umquartiert werden. Dafür wird es zunächst kalt aber frostfrei gehalten (Garage, Keller, ungeheizter Raum) und dann in einer milden Phase nach außen umquartiert. Das Kaninchen aus der Gruppe zu reisen bedeutet erheblichen Stress, daher sollte, wenn die Krankheit nicht akut ansteckend ist, von einer Separierung abgesehen werden. Das kranke Kaninchen kann zusammen mit der Gruppe oder zumindest mit einem Artgenossen ins frostfreie Quartier ziehen. So wird eine sehr anstrengende Wieder-Vergesellschaftung verhindert. Viele Krankheiten gehen bei rechtzeitiger Behandlung ohne eine Schwächung einher, so dass man das Kaninchen draußen in seiner gewohnten Umgebung belassen kann. Wer keinen frostfreien Raum hat, kann ein Gartenhaus oder Kinderspielhaus im Gehege an das Gehege anbauen und beheizen oder z.B. im Badezimmer die Heizung ausstellen und häufig lüften.

Idealerweise bringt man im Winter einen mobilen Wetterschutz an zusätzlichen Seiten an, da sich im Sommer sonst die Hitze staut. Geschlossene Wände sind nicht nur wichtig für die Kaninchen – sie vereinfachen auch extrem die Reinigung des Geheges.

Welche Anforderungen muss das Gehege erfüllen wenn meine Kaninchen draußen überwintern sollen?

Um den Kaninchen für den Winter ein gemütliches Heim zu bieten, muss das Gehege einige Grundvoraussetzungen erfüllen die eine angenehme Überwinterung möglich machen.

Mindestmaße: Viel Platz für artgerechte Bewegungs-Abläufe

Nur aktive Kaninchen bleiben im Winter fit! Wir kennen das von Kindern, die Schneemann bauen und herumtoben, würde man sie stundenlang auf einen Stuhl in die Kälte setzen, wäre ihnen schnell sehr kalt. Ein Gehege mardersicheres mit min. sechs Quadratmetern unverstellter Fläche für zwei Kaninchen ist daher Pflicht. Zusätzlich ist tagsüber freier Gartenauslauf oder Freilauf in einem umzäunten Gebiet empfehlenswert, so bleiben alle Kaninchen fit und aktiv. Siehe: Wie viel Platz brauchen Kaninchen eigentlich?

Gehege wetterfest machen: Ein geschützter Bereich der keinem Regen, Wind oder Schnee ausgesetzt ist

Eine Ecke oder ein größerer Bereich des Geheges sollte absolut wetterfest sein. Dies erreicht man durch eine Überdachung und Schutz von den Wetterseiten:

  • Abdeckung mit Planen und Folien, diese lassen sich gut befestigen!
  • Rollglas oder
  • Holzverkleidung

Bau-Empfehlungen und Lösungsvorschläge: Der Außengehegebau – was ist zu beachten?


Eine Schutzhütte – den Kaninchenstall winterfest machen

Ein Kaninchenstall in dem die Kaninchen vor Wind, Regen, Zugluft und Schnee absolut geschützt sind und noch dazu die Temperatur mit ihrer Körpertemperatur “heizen” können, ist erforderlich. Damit die Kaninchen die Hütte schnell aufwärmen können, muss sie klein sein, trotzdem sollte sie noch genug Platz zum Liegen, Fressen, Trinken und Schlafen bieten. Die richtige Größe ist deshalb von der Größe der Kaninchen abhängig, bei einer Großgruppe empfehlen sich mehrere kleine Schutzhütten. Gut geeignet als Schutzhütte sind handelsübliche Ställe, sofern sie nachgerüstet wurden (Dach, Rückwand…), leider sind viele gekaufte Kaninchenställe sehr windig, nicht mardersicher und gehen schnell kaputt. Gute Erfahrungen haben wir mit diesem Stall gemacht, er war von vielen der Einzige, der gut verarbeitet ist. Auch ein selbst gebauter Vollholz-Stall, eine umgerüstete Holztruhe oder Kinderspielhäuser und Gartenhäuser sind ideal geeignet. Besonders solide verarbeitet und durchdacht sind meist  Katzenhäuschen.

So machst du den Kaninchenstall winterfest:

Wetterschutz durch geschlossene Wände und eine Überdachung sind zusätzlich zur Schutzhütte wichtig, da Kaninchen bei Minusgraden sich gerne im Gehege aufhalten, die Hütte wird erst bei starken Minusgraden aufgesucht.
  • Vergitterte Türen sollte man zusätzlich schützen. Mit einer vorgehängten Wolldecke, einem Handtuch, Tüchern, Plexiglas, Rollglas oder Holz kann man das Gitter abdecken.
  • Bei Frost sollte viel Heu und Stroh eingestreut werden, so dass es die Kaninchen kuschelig haben. Die Einstreu isoliert zusätzlich.
  • Gerade bei unharmonischen Gruppen sind zwei Eingänge empfehlenswert, diese sollten natürlich nicht in Richtung Wetterseite zeigen.
  • Stell den Kaninchenstall möglichst wind- und wettergeschützt und nicht zur Wetterseite hin ausgerichtet auf. Steht der Stall nicht an der Hauswand, muss er entsprechend sehr robust und wetterfest sein und über ein überstehendes Dach verfügen.
  • Indem du Bodenkontakt vermeidest, bleibt es in der Schutzhütte wärmer. Stell deinen Kaninchenstall auf eine Holzplatte, die auf Styropor steht.
  • Niemals dürfen Kaninchen in einer Schutzhütte eingesperrt werden, das gleicht einem Leben im Gefrierfach. Sie brauchen grundsätzlich einen angebauten, mardersicheren Auslauf, der Tag und Nacht genutzt werden kann. > Kaninchenhaltung im Garten
schutzhütte kaninchen
Handelsübliche Ställe sind als Schutzhütte geeignet, wenn bei Frost das Gitter zugehängt und dick eingestreut wird. Teils müssen das Dach, das Gitter, die Riegel oder die dünnen Rückwände nachgerüstet werden, damit sie raubtiersicher sind. Es muss grundsätzlich ein mardersicherer Dauerfreilauf dran gebaut sein! Sonst leben die Kaninchen “in einem Gefrierschrank”.
Muss die Schutzhütte oder der Stall isoliert werden?

Nötig ist eine Isolierung nicht, denn Kaninchen sind kaum kälteempfindlich, Hitze macht ihnen deutlich mehr zu schaffen. Wichtig ist vielmehr, dass sie vor Feuchtigkeit und Zug geschützt werden! Dies ist umsetzbar durch eine absolut wind- und regendichte Vollholz-Hütte, die oft mit saugfähiger Einstreu gereinigt wird, damit sich keine Feuchtigkeit im Innenraum bildet.

Man kann die Schutzhütte etwas isolieren indem man sie z.B. auf Styropor stellt um Bodenkälte zu vermeiden. Ansonsten sind Wand-Isolationen sinnvoll.

Aufbau der Wand-Isolation: die Schichten: Holz-Isoliermaterial-Holz oder noch besser wasserabweisender Anstrich-Außenwand aus Holz-Dämmmaterial-Dampfbremse-Innenwand. Dämmmaterialien sind unterschiedlich effizient, ihr könnt den R-Wert vergleichen um zu sehen, was besonders gut isoliert bzw. wie dick ihr die Isolierung anbringen müsst. Als Dämmmaterial eignen sich zum Beispiel:
Styropor: nicht atmungsaktiv, gut belüften um Schimmelbildung durch Kondenswasser vorzubeugen! Darf nicht angenagt werden (giftig!), nicht umweltfreundlich, günstig, unflexibel bei der Anbringung
Stroh: umweltfreundlich, darf angefressen werden, günstig, atmungsaktiv, flexibel
Kork: umweltfreundlich, relativ unflexibel, darf angefressen werden, teuer, atmungsaktiv
Flachs: umweltfreundlich, darf angefressen werden, mittlerer Preis, atmungsaktiv, flexibel
Schafwolle: umweltfreundlich, darf nicht werden, günstig über z.B. Kleinanzeigen als Rohwolle, atmungsaktiv, flexibel
Hanfmatten: umweltfreundlich, darf angefressen werden, mittlerer Preis, atmungsaktiv, flexibel
Kokosmatten: umweltfreundlich, darf angefressen werden, mittlerer Preis, atmungsaktiv, flexibel

Haltungs-Mythen.


Gehege von Keeping Life – Innovativ, Hochwertig, Modular

Die Gehege von Keeping Life sind groß und sicher! Sie bieten die ideale Grundlage für die artgerechte Haltung von Kleintieren! Die Gehege sind aus wetterbeständigem Holz und sehr stabil gebaut. Sie halten mindestens ein Tierleben lang!

Mardersicher! Die feuerverzinkten und punktgeschweißten Gitter haben zusätzlich einen stabilen Rahmen und somit keine scharfen Kanten! Da die Gitter von innen an den Holzrahmen geschraubt sind, können die Tiere das Holz nicht anfressen! Die Gehege sind in 2 Höhen verfügbar (2m und 1m) und können individuell konfiguriert werden!

Die 1m Gehege haben ein praktisches Klappdach, so dass Sie gut zu begehen sind. Kinder können problemlos auch ohne öffnen des Klappdachs ins Gehege. Mit Blick auf Kaninchensprünge ist die Höhe ideal!

Mit geschlossenem Dach und geschlossenen Seiten bieten die Gehege optimalen Schutz vor Sonne, Regen und Wind.

Der Aufbau ist einfach und erfordert kein handwerkliches Geschick!

Maße und Preise sind je nach Größe unterschiedlich: zum Hersteller*


Gehege, die sich für eine Überwinterung eignen

Eine solide Vollholz-Schutzhütte, ein Gartenhaus oder ein Kinderspielhaus, welches mit einem mardersicheren Dauerfreilauf verbunden ist und für zwei Kaninchen min. 6m² misst, ist zur Überwinterung geeignet, wenn:

  • min. 2 Kaninchen zusammen gehalten werden
  • ein größerer Bereich wettergeschützt ist (Überdachung und Schutz zur Wetterseite) bzw. ein Gartenhaus oder Kinderspielhaus vorhanden ist


Brombeere, Bambus und Tannenzweige sind auch im Winter grün und werden gerne gefressen. Gräser und Wildpflanzen kann man auch gefroren füttern, wenn sie frisch gepflückt wurden.

Was ist bei der täglichen Pflege und Versorgung im Winter besonders zu beachten?

  • Kuschelige und warme/isolierende Einstreu: Die Schutzhütte und andere Ecken sollten mit frischer, saugfähiger und isolierender Einstreu großzügig ausgepolstert werden. Manche Kaninchen mögen es auch, wenn die Schutzhütte mit Heu voll gestopft wird und bauen sich dort dann ein kuscheliges Versteck. Die Einstreu darf keinesfalls nass oder feucht sein, daher ist tägliches Überstreuen in verunreinigter Einstreu und ein regelmäßiges Ausmisten Pflicht! Auf nasser Einstreu werden die Kaninchen krank und nasse Streu hält nicht warm von unten. Geeigent ist eine saugfähige Unterlage (Pellets, Holzstreu etc.) mit Stroh- oder Heubelag.
  • Ausreichend Beobachtungszeit für die Tiere: Auch wenn es draußen kalt ist, dürfen die Tiere nicht vernachlässigt werden. Täglich sollten die Kaninchen beobachtet werden, um Veränderungen und Erkrankungen frühzeitig feststellen zu können.
  • Genug energiereiches und frisches Futter: Im Herbst beginnen Kaninchen, sich einen Winterspeck anzufressen der sie in der kalten Jahreszeit vor Minustemperaturen schützt. Deshalb ist es sinnvoll wenn die ersten Blätter von den Bäumen fallen damit zu beginnen, sich mit der Winterernährung auseinanderzusetzen. Auch im Winter ist viel Frischfutter Pflicht. Da es jedoch bei Minustemperaturen gefriert ist darauf zu achten, auch genug trockene Futterkomponenten (Heu, Trockengrün) anzubieten und auf Frischfutter auszuweichen, dessen Zellen auch Frost aushalten (viel blättriger Kohl, wenig Obst…). Anderes Frischfutter wie z.B. Bittersalate und Küchenkräuter, wird bei Frost auch nicht gefressen und sollte daher nur in kleinen Mengen (zum sofortigen Verzehr) oder an einer Wärmequelle angeboten werden. Deshalb ist es wichtig, im Winter möglichst oft zu füttern. Weiterführendes

Extreme Minustemperaturen: Wie viel Grad minus halten Kaninchen aus?

Ein Gartenhaus mit Bodengehege als Nachtgehege und für tagsüber Auslauf im Schnee, abgezäunt mit Welpengitter – so oder ähnlich können Kaninchen ganzjährig draußen überwintern.

Gesunde Kaninchen vertragen in einem wettergeschützten artgerechten Gehege mit min. 6m² Platz, Minusgrade bis -20 Grad, wenn sie min. zu zweit gehalten werden. Bei kranken, altersschwachen oder empfindlichen Kaninchen bzw. Jungtieren im Nest müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, z.B. durch das Beheizen der Schutzhütte.

Mehr Infos zu extremen Minusgraden

Woran merke ich, dass meine Kaninchen frieren?

Damit Kaninchen nicht frieren, kugeln sie sich zusammen und stellen ihr Fell auf (“Aufplustern”), dabei können sie sich sogar einschneien lassen. Wenn du das bei deinen Kaninchen beobachtest, geht es ihnen gut und sie halten die Wärme bei sich, statt sie an die Umgebung abzugeben. Sollten deine Kaninchen zittern oder sich nicht bewegen, z.B. nicht zur Fütterung kommen oder den Auslauf erkunden, dann frieren sie. Rüste dein Gehege nach und sorge für genug Wetterschutz, energiereiches Frischfutter und eine Wärmequelle.

Kaninchen in die Garage oder den Keller überwintern?

Es gibt immer noch Personen, die ihre Kaninchen im Winter einfach in einem Stall in den Keller oder in die Garage stellen. So eine Unterbringung verstoßt gegen unser Tierschutzgesetz! Die Tiere sind Abgasen ausgesetzt, haben kein Tageslicht und Tag-Nacht-Rhythmus, können sich nicht ihren Bedürfnissen entsprechend bewegen und leiden! Man kann bei extremen Minusgraden oder kranken Kaninchen die Tiere in die Garage oder in den Keller holen, wenn man dort einen Bereich abzäunt, der die Mindestmaße erfüllt. Die Tiere dürfen nur wenige Nächte dort untergebracht werden bzw. müssen tagsüber Freilauf im Garten oder eigentlichen Gehege erhalten. Zudem dürfen keine Autoabgase vorhanden sein.

Niemals darf man Kaninchen in einem Stall überwintern, sie leben “im Gefrierfach” und sterben bei Frost ggf. den Kältetod! Sie brauchen immer ein solides, artgerechtes Gehege – Tag und Nacht!

Den Kaninchenstall heizen

Es ist möglich, im Winter durch eine Wärmequelle bei stärkeren Frost für etwas Wärme zu sorgen. Gesunde Kaninchen brauchen die künstliche Wärme jedoch nicht unbedingt, denn Kaninchen sind nicht kälteempfindlich.

  • Ein Heizkissen für Haustiere (Snuggle Safe) kann immer angeboten werden, auch wenn kein Stromanschluss vorhanden ist. Er kann nur in einer Mikrowelle aufgewärmt werden. Lege ihn geschützt ins Stroh der Schutzhütte, damit er auch bei stärkeren Frost länger warm hält.
  • Genauso lange oder sogar länger halten erfahrungsgemäß normale Wärmflaschen, die in ein Tuch oder Kissenbezug gewickelt vor Bissen geschützt werden sollten. Mache sie nicht zu voll, dann sitzen die Kaninchen bequemer drauf.
  • Eine Heizmatte ist für Gehege empfehlenswert, die über einen Stromanschluss verfügen, es muss auch nicht regelmäßig wieder aufgewärmt werden da es über den Strom die Wärme selbst herstellt.
  • Mit einer Wärme- oder Rotlichtlampe (Halterung + Lampe) ist es möglich, in großen Schutzhütten oder überdachten Gehegen für Wärme zu sorgen. Wenn man Futter und Wasser je nach Gerät an, unter oder auf der Wärme anbietet, bleibt es frostfrei. Außerdem setzen sich die Kaninchen auch gerne an die Wärmequelle und viele Geräte heizen auch die Schutzhütte mit.
  • Beheizte Schutzhütten (Boden beheizbar) können ebenfalls verwendet werden, dadurch bleibt auch das Wasser und Futter in der Hütte frostfrei. Bitte Sicherheitshinweise unten beachten.
  • Heizkabel können mit Aluklebeband z.B. unter die Kotwanne oder in einen doppelten Boden geklebt werden um den Stall zu beheizen.
  • Für Hunde sind Wärmeplatten im Handel erhältlich, Wärmeplatten für die Kükenaufzucht sind ebenfalls geeignet. Auch alle anderen Wärmequellen (Heizungen etc.) sind denkbar.
  • Hier gibt es noch genauere Infos zum Beheizen der Schutzhütte

Wichtig ist jedoch, dass die Kaninchen jeder Zeit wählen können, ob sie sich der Wärme entziehen oder aussetzen möchten. Zudem sollte bei einigen Geräten auf genug Abstand zum Gerät bzw. zur Einstreu und zu den Kaninchen geachtet werden damit es zu keinen Verbrennungen kommt und keine Brände entstehen. Außerdem ist es wichtig darauf zu achten, dass es nicht zu heiß wird.

Beachte, dass Stromkabel immer ausreichend vor Bissen geschützt werden müssen! Zum Beispiel mit einer Steinplatte, Holz oder Kabelschutzkanälen.

Sicherheit:

  • Halte immer die vom Hersteller angegebenen Abstände zum Boden/Streu ein
  • Verwende Dunkelstrahler/Wärmelampen die mit ihrer Wattzahl zur Halterung passen.
  • Lege kein leicht entflammbares Material unter die Lampe
  • Rotlicht kann bei Dauereinsatz die Augen schädigen, nutze deshalb besser einen Dunkelstrahler wie den verlinkten.

Was tun, wenn das Wasser gefriert? Wasserversorgung bei Frost

Wenn die ersten Fröste beginnen, friert das Wasser regelmäßig ein. Daher möchte ich an dieser Stelle ein paar Tipps aufführen, welche die Wasserversorgung im Winter erleichtern.

Völlig ungeeignet für die Wasserversorgung sind Nippeltränken. Aus Nippeltränken kommt das Wasser nur tropfenweise, die Kaninchen können nicht richtig trinken. Zudem sind sie unhygienisch. Im Winter besteht die Gefahr, dass sie mit ihren kleinen Zungen am gefrorenen Metall hängen bleiben und sich beim Abreißen an der Zunge verletzen.

Manche Kaninchen fressen im Winter Schnee um Wasser aufzunehmen.

Tipps gegen das Gefrieren

  • Am besten kauft man gleich drei Näpfe, so kann man den zugefrorenen Napf ins Haus holen und langsam auftauen lassen. Ist der dritte Napf zugefroren, so ist in der Zwischenzeit der erste wieder aufgetaut und kann eingesetzt werden.
  • Im Handel gibt es für etwa 35€ beheizbare Näpfe für Hunde. Deren Kabel ist mit einem Stahlmantel vor dem Annagen geschützt. Hat man in der Nähe des Geheges einen Stromanschluss, so kann man einen Wärmenapf anbringen was viel Arbeit im Winter erspart und gerade für berufstätige Kaninchen-Freunde eine gute Möglichkeit ist, den Kaninchen rund um die Uhr frisches Wasser zur Verfügung zu stellen.
  • Ebenfalls möglich ist es, einen elekronischen Tränkenwärmer (ca. 25€) für Hühner zu verwenden, der einfach unter den Napf gestellt wird. Das Kabel muss allerdings vom Annagen gesichert werden, z.B. indem es aus dem Gehege führt oder ein Stein draufgelegt wird.
  • Ohne Stromanschluss kann man einen Snuggle Safe unter den Napf legen. Er wird in 3-8 Minuten in der Mikrowelle erwärmt und hält dann den Napf über Nacht frostfrei.
  • Ohne Stromanschluss kann man auch akkubetriebene Handwärmer verwenden. In der niedrigsten Stufe eingestellt halten sie über Nacht. Man legt sie in die Schutzhütte ins Stroh unter den Wassernapf oder in einen größeren Napf, in den man den Wassernapf auf den Handwärmer stellt. Die Kosten sind mit um die 20€ ebenfalls angemessen. Möchte man auch tagsüber heizen, braucht man zwei Handwärmer die im Wechsel laden und eingesetzt werden können.
  • Wer einen Ofen hat, kann flache Steine oder Steinplatten auf dem Ofen erwärmen und im Wechsel unter de Wassernapf positionieren. Oder aber heiße Steine in den Napf legen.
  • Wer eine Wärmequelle für die Kaninchen im Gehege anbringt (siehe oben) kann in der Nähe dieser auch das Wasser aufstellen, so dass es durch die Wärme frostfrei bleibt.
  • Mittlerweile gibt es auch beheizte Trinkflaschen ohne Nippel, die geeignet sind.
  • Schnee in einem Napf zusätzlich zum Wasser anbieten, wenn dieses gefroren ist, fressen viele Kaninchen den Schnee.
  • Eine Grabkerze windgeschützt in einen Pflanzstein oder eine eigene Konstruktion stellen, das Gerüst mit einer dünnen Platte abdecken und darauf das Wasser stellen. Diese Kerzen halten in der Regel etwa zwei Tage und müssen dann erst wieder ausgetauscht werden.
  • Wenn man 2 Tischtennisbälle auf der Wasseroberfläche schwimmen lässt, gefriert das Wasser durch die ständige Bewegung der Bälle bei leichten Frost langsamer ein. Das funktioniert allerdings nur bei sehr großen Näpfen. Die Näpfe sollten so aufgestellt werden, dass der Wind die Bälle bewegt.
  • Je mehr Wasser in die Schale passt, desto langsamer gefriert es, daher sind sehr große Näpfe ideal.
  • Stellt man den Napf auf eine isolierende Unterlage (Holz, Styropor-Hülle die mit Holz vor dem Annagen geschützt ist etc.), so gefriert der Napf deutlich später ein. Auf einen Stein oder einer Metallplatte sollte der Napf im Winter hingegen nicht stehen, hier gefriert er besonders schnell.
  • Machen Sie nach innen gebogene Näpfe nicht ganz voll! Wasser dehnt sich beim einfrieren aus und bringt den Napf zum platzen. Daher die Wasserschale nur bis knapp unter die Wölbung füllen.
  • Mit dem Napf-in-Napf-Prinzip kann man das Wasser im oberen Napf durch heißes Wasser im unteren länger frostfrei halten.
  • Weitere Ideen und Tipps gegen gefrorenes Wasser im Winter

Weitere Tipps und Infos zur Winterhaltung: Kaninchen im Winter

Doppeltränke frostfrei

Die untere Schale wird mit heizen Wasser gefüllt…


Selbst gebaute elektronische Wärme-Tränke:

Das Wärmekabel wird an der Oberfläche einbetoniert und eine Schale obendrüber aufgestellt, die mit Wasser gefüllt wird.


Kaninchen lieben Auslauf im Schnee…

*bezahlter Link