e cuniculi schiefkopf

Encephalitozoonose Cuniculi

(E. Cuniculi, Enzephalitozoonose, Encephalitozoon Cuniculi, EC)

Weil die Krankheit manchmal mit einem schiefen Kopf verbunden ist, wird sie auch symptomatisch Schiefkopf-Krankheit, Sternengucker-Krankheit, Mondgucker,  “head tilt” oder Torticollis genannt.

Was ist E. Cuniculi?

Hinter dem komplizierten Namen „E. Cuniculi“ steckt ein Erreger, der bei Kaninchen recht häufig zu Erkrankungen führt. Typische Symptome betreffen vor allem gut durchblutete Organe, vorwiegend das Zentrale Nervensystem (Kopfschiefhaltung, Lähmungen, Rollen, Kreislaufen, unkontrollierte Augenbewegungen, Inkontinenz), die Augen (Katarakt, Uveitis, Glaukom) und die Nieren. Auch das Herz, die Verdauungsorgane, die Lunge und die Leber können betroffen sein

Wie viele Kaninchen haben den Erreger?

Etwa 18-40% der gesunden Hauskaninchen in Deutschland tragen den Erreger in sich. Diese Tiere sind latent infiziert, d.h. der Erreger bzw. Antikörper gegen den Erreger sind nachweisbar, das sieht man ihnen allerdings nicht an. Unter gesunden Kaninchen ist die Durchseuchungsrate allerdings niedriger, eine Studie aus Bayern zeigt, dass 18% der Kaninchen infiziert sind. In Studien, bei denen sowohl kranke, als auch gesunde Kaninchen herangezogen wurden, war die Durchseuchungsrate niedriger (35-40%) als unter erkrankten Tieren (48-56%).
In vielen Zuchten gelang es durch gezielte Zucht-Auslese eine Durchseuchungsrate von unter 10% zu realisieren. Da E. Cuniculi bereits im Mutterleib übertragen werden kann, ist eine Testung der Elterntiere wichtig. Auch in der Versuchskaninchenzucht wurde so die Rate auf unter 10% reduziert.
Eine Studie von Meyer-Breckwoldt (1996) zeigt, dass Wildkaninchen in Deutschland nicht von E. Cuniculi betroffen sind, andere Untersuchungen zeigen auch EC-Infektionen bei Wildkaninchen.

Auslöser

Kaninchen mit einem normalen Immunsystem halten den Erreger so gut unter Kontrolle, dass er keine klinischen Symptome verursacht. Sollte jedoch eine Immunschwäche auftreten, kann sich der Erreger stark vermehren und es kommt zu Krankheitszeichen. Besonders gefährdet sind Kaninchen in Stresssituationen (Vergesellschaftungen, Verlust des Artgenossen, Unwetter, Einzelhaltung oder schlechte Haltungsbedingungen…), wenn sie andere Erkrankungen haben oder bei der Verabreichung von Cortison. Dann kann es passieren, dass kurz danach oder erst Tage später, der Erreger sich vermehrt und durch Schäden im Zentralen Nervensystem oder an den Organen, Symptome verursacht. Auch alte Kaninchen sind statistisch stärker gefährdet als junge.
Solche Situationen können einen Ausbruch begünstigen, es ist jedoch zu beachten, dass viele andere Kaninchen ähnlichen Situationen ausgesetzt sind, aber in Folge keinen akuten Ausbruch bekommen.

Übertragungswege

Hauptsächlich wird E. Cuniculi über den Urin übertragen. Infizierte Kaninchen scheiden immer wieder Sporen aus, auch wenn sie klinisch gesund sind. Auch andere Tiere sind als Überträger denkbar, z.B. Meerschweinchen.
Durch Fellpflege und durch Urin verunreinigtes Futter nehmen die Kaninchen Sporen auf, die über den Darm das Kaninchen infizieren. Dadurch können sie sich zum Beispiel immer wieder neu infizieren, was den Befall verstärken kann. Ebenso ist eine Ansteckung im Mutterleib über die Plazenta möglich, oder auch durch die Einatmung von infizierten Tröpfchen oder Staubpartikeln. Die Übertragung mittels Kot ist umstritten. Einmal infizierte Kaninchen tragen den Erreger lebenslang in sich.

Ist E. Cuniculi ansteckend für die anderen Kaninchen?schiefkopf-artgenossen

Der Großteil aller Kontaktiere von erkrankten Tieren trägt bereits den Erreger in sich, da er sich irgendwann angesteckt hat. Deshalb gelten ungetestete Artgenossen zunächst grundsätzlich als Träger. Die Ansteckungsgefahr ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht größer als die Jahre zuvor. Eine Trennung ist deshalb sinnfrei. Zudem braucht das kranke Kaninchen unbedingt seine Sozialpartner um gesund zu werden. Eine Separierung wird deshalb keinesfalls empfohlen. Einzige Ausnahme: Das erkrankte Kaninchen wird massiv gemobbt oder verletzt, so dass man noch einmal abwägen muss, ob der Stress durch den Partnerverlust geringer ist, als der Stress durch die Streitereien.

Infos zu EC positiven Kaninchen Vorsorge

Wichtig! Leider werden immer noch viel zu viele erkrankte Kaninchen von ihren Artgenossen getrennt. Lassen sie immer mindestens einen Artgenossen beim erkrankten Kaninchen. 

Ein neues Kaninchen zieht ein?

Wenn man ein mit EC infiziertes Kaninchen hat, sollten auch nur infizierte Kaninchen dazu gesellt werden, um keine neuen Kaninchen anzustecken. Durch einen Blutcheck (IgG Titer) kann man herausfinden, welche Kaninchen EC-Träger sind und welche nicht.

Kann sich der Halter bei seinen Kaninchen anstecken?

e cuniculi kaninchen schiefkopf

E. Cuniculi ist eine Zoonose, eine Ansteckung ist somit generell denkbar. Bisher sind Erkrankungen beim Menschen bei immunschwachen Menschen (HIV, Chemotherapie, Organtransplantation) bekannt. Halter dieser Personengruppe sollten möglichst keinen Kontakt zu Kaninchen pflegen, solange eine Infektion mittels Bluttest nicht ausgeschlossen wurde. Auch Altenheime, Kindergärten und vergleichbare Einrichtungen sollten nur nachweislich EC-freie Tiere halten. Eine Testung ist beim Menschen mittels Kot (Tropeninstitut) möglich. Klinisch gesunde Tiere sind ebenfalls Überträger!
Für gesunde Menschen besteht bei normal Hygiene normalerweise keine Gefahr. Allgemein sind Kaninchen mit Symptomen nicht ansteckender als andere Kaninchen ohne Symptome, d.h. Ihr jetzt gerade erkranktes Kaninchen ist genauso ansteckend wie die Jahre davor, als sie die Erkrankung noch gar nicht kannten.

Symptome: Wie erkenne ich E. Cuniculi?

E. Cuniculi ist eine komplexe Erkrankung, die sich recht vielseitig auswirken kann. Am verbreitetsten ist eine Symptomatik des Zentralen Nervensystems, der Augen und der Nieren. Es besteht immer nur eines oder wenige Symptome.
Bei einer Untersuchung durch die Tierklinik der Veterinärmedizinischen Universität Wien wurde festgestellt, dass von den 144 Kaninchen mit klinischen Anzeichen,
75% neurologische Symptome,
14,6% Uveitis und
3,5% Nierenversagen als Symptomatik zeigten.
Nur 6,9% der Tiere hatte mehrere Symptome kombiniert.

Wichtig! Betroffene Kaninchen haben fast immer nur eines der möglichen Symptome (z.B. sind sie einfach nur unrein oder die Hinterbeine sind gelähmt).

  • schiefkopf kaninchenKopfschiefhaltung
    Dieses Krankheitszeichen wird meistens als erstes mit E. Cuniculi verbunden, betrifft aber nur einen Teil der Kaninchen. Die betroffenen Kaninchen leiden unter einem zur Seite geneigten oder völlig vertreten Kopf, die Schiefstellung kann in ihrer Stärke von Stunde zu Stunde oder von Tag zu Tag erheblich schwanken. Bei manchen Kaninchen fällt auch nur gelegentlich ein schräger Kopf auf, während sie dazwischen eine normale Kopfstellung haben. Der Schiefkopf ist meistens auf eine Ohrenentzündung zurückzuführen, deutlich seltener auf eine reine EC-Erkrankung.
    Andere Ursachen? Eine Kopfschiefhaltung kann auch oder zusätzlich durch eine Mittel- und Innenohrenentzündung oder allgemein Ohrenerkrankungen ausgelöst werden. Auch eine Hirnhautentzündung oder Vergiftungen können zu einer Schrägstellung des Kopfes führen. Häufig sind auch  Verletzungen (z.B. durch Unfälle) oder Abszesse im Hals- oder Kopfbereich (z.B. Zahnabszesse) die Ursache. Selten kann auch ein Schlaganfall, Gehirntumore, Larva Migrans oder bei relativ akut verlaufenden, oft tödlich endenden Fällen auch Listeriose, Toxoplasmose oder Herpes für einen gekippten Kopf sorgen. Weitere Ursachen
    Diagnostik: Neben dem Titernachweis (IgG) im Blut und den neurologischen Untersuchungen, sollten Ohrenentzündungen grundsätzlich durch bildgebende Verfahren ausgeschlossen werden, wobei die MRT der CT und diese dem Röntgen in zwei Ebenen überlegen ist.
  • kaninchen lähmung hinterbeineLähmungserscheinungen
    Besonders häufig sind gelähmte Hinterbeine, die nachgezogen werden, allerdings sind, anders als bei einer richtigen Lähmung, die Reflexe im Fuß noch vorhanden. Auch andere Lähmungserscheinungen sind möglich.
    Bei Lähmungserscheinungen kommen neben E. Cuniculi viele weitere Ursachen in Betracht: z.B. Arthrose/Spondylose/HD, Toxoplasmose, Knochenbrüche, Wirbelsäulenschäden, Hirnhautentzündung (Meningitis), Gehirnschäden, Krankheit des Zentralennervensystems, Hypokaliämie oder Hyperkaliämie (Kaliummangel/zu hoher Kaliumwert), Hypermagnesiämie (erhöhter Magnesiumgehalt), lähmung kaninchen e cuniculiAbszesse oder Tumore (die auf die Nerven drücken), Schilddrüsenüberfunktion, Wirbelentzündung, Herzerkrankungen, KokzidioseLungenentzündungen, Listeriose, Larva Migrans, extremer Blasengries oder Nierensteine, Erkrankungen die mit Schmerzen an der Wirbelsäule oder an den Beinen einhergehen (z.B. Pododermatitis, Abszesse), Floppy-Rabbit-Syndrome, infektiöse Erkrankungen der Knochen oder Gelenke und weitere Krankheiten.
    Diagnostik: Eine sorgfältige Diagnostik mit Röntgenbildern aus zwei verschiedenen Positionen und ein großes Blutbild mit Titer-Nachweis (IgG) sind unumgänglich. Ggf. ergänzende Untersuchungen.
  • e cuniculi behandlung2Anfälle & Krämpfe mit Orientierungslosigkeit
    Oftmals kann man bei betroffenen Kaninchen Phasen beobachten, bei denen sie scheinbar die Orientierung verloren haben, nicht mehr, oder verzögert auf Reize von außen reagieren, ihren Körper völlig verdrehen, so dass sie nur noch herum kullern, die Augen nervös und unkontrolliert bewegen und vor sich hin starren oder krampfen.
    Für solche Krämpfe und Anfälle kommen auch andere Krankheiten in Betracht, z.B. Kokzidiose (besonders bei Jungtieren!), rassetypisches Scannen bei weißen Kaninchen, Herpes, Toxoplasmose, Epilepsie, Hirnhautentzündung, Verletzungen (Unfälle), Ohrenentzündung, Herzerkrankungen, Vergiftungen, NierenerkrankungenGehirntumore/-abszesse und Todeskrämpfe im Endstadium von Erkrankungen > Weitere Ursachen
    Diagnostik: Die Diagnostik bei Krämpfen ist individuell abhängig von der genauen Symptomatik, suchen Sie einen kaninchenkundigen Tierarzt auf. Mehr Infos zu Krämpfen & Anfälle
  • kaninchen uveitis e cuniculiAugenerkrankungen (Uveitis, Katarakt, Glaukom), Augenzittern, verzögerter Pupillenreflex
    Auch die Augen sind durch E. Cuniculi auf vielfältige Weise betroffen. Werden die Kaninchen bereits im Mutterleib durch E. Cuniculi infiziert, so kann sich der Erreger in die Linsenkasel, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht voll entwickelt ist, ansiedeln. Dies kann später zur Uveitis führen (weiße Augenschleier, auch vor der Pupille), auch rötlich-weiße Flecken im Auge sind möglich. Unbehandelt oder wenn die Behandlung schlecht anschlägt, sind auch weitere Erkrankungen (Katarakt oder Glaukom) möglich.
  • Nystagmus (Augenbewegungen): Bei akuten Ausbrüchen kommt es oftmals zu unkontrollierten Augenzuckungen oder -bewegungen (Nystagmus) und einem verzögerten Pupillenreflex (die Pupille reagiert verzögert auf Bewegungen vor dem Auge). Bei EC ist der Nystagmus eher von oben nach unten (vertikal), bei einer Otitis horizontal (von links nach rechts und zurück), allerdings haben viele Kaninchen durch die Immunschwäche bei Otitis zusätzlich einen EC-Ausbruch! Eine vertikale Augenbewegung schließt somit eine Otitis nicht aus!
  • Bei durch E. Cuniculi eingeschränkten Kaninchen kommt es häufig zu Verletzungen der Lider, Hornhaut und Bindehaut, da sie sich beim “Kullern” am Untergrund die Augen verletzen!
Spasmus des Faszilialisnervs führt zum hochgezogenen Mundwinkel an der erkrankten Seite.
  • (Einseitige) “Gesichtslähmungen”, hochgezogener Mundwinkel (ipsilateraler hemifaszikulärer Spasmus, oft fälschlich Fazialislähmung genannt), der andere Mundwinkel wirkt optisch  “hängend” ist entgegen der weitläufigen Annahme kein EC-Symptom, sondern ein Anzeichen für eine Ohrenentzündung.
  • Kopf in den Nacken legen, Kopf hoch reißen
    Die meisten dieser Kaninchen haben Luftnot durch eine Herz- oder Lungenerkrankung (Wasser in der Lunge!)! Dies ist ein Notfall und sollte sofort im Notdienst per Röntgenaufnahmen aus zwei verschiedenen Positionen ausgeschlossen werden. Wenn kein Wasser in der Lunge ist, sollte ein Herzultraschall durchgeführt werden. Nur in sehr seltenen Fällen legen EC-Kaninchen immer mal wieder den Kopf in den Nacken, dies tritt dann sporadisch (ab und zu) besonders in stressigen Situationen auf.
  • Störungen der Bewegungs- und Haltungskoordination (Ataxie)
    Viele ECler sind tollpatschig, verletzen sich häufig oder bewegen sich im Vergleich zu Artgenossen sonderbaroder merkwürdig. Auch merkwürdige Körperhaltungen und eine hohe Körperspannung (z.B. Abspreizen der Beine beim Anheben) können Anzeichen sein.
  • Scannen (Kopf in Ruheposition zwanghaft hin und her bewegen): Es ist jedoch auch bei weißen und Siam- oder Russenkaninchen oder deren Mischlingen rassetypisch verbreitet.
  • Inkontinenz: Während der akuten Ausbrüche kommt es bei den betroffenen Kaninchen zu Inkontinenz, so werden zuvor stubenreine Kaninchen plötzlich unrein. Oft ist auch die Urinmenge stark erhöht, bzw. es wird deutlich mehr Wasser aufgenommen. Bei erfolgreicher Behandlung wird diese Unsauberkeit wieder weg gehen. Andere Ursachen für Inkontinenz sind Harnwegserkrankungen (Harnwegs- oder Blasenentzündung, Harngrieß, Blasensteine, Nierensteine, Nierengrieß, Nireninsuffizienz), alle Erkrankungen der Wirbelsäule (Spondylose, Arthrose, Wirbelbrüche, Brüche, Luxation des Rückenmarks…), Nervenschäden, Trächtigkeit, Übergewicht, Schmerzen, Folge der Kastration, erhöhnte Urinmenge (durch Diabetes, Niereninsuffizienz etc.), Toxoplasmose, Lungenwürmer, …
  • Niereninsuffizienz, Organschäden (z.B. vermehrter Durst, stumpfes Fell, Apathie, Nahrungsverweigerung…): E. Cuniculi befällt den gesamten Organismus und verursacht nicht selten Niereninsuffizienz und eine Schädigung des Herzmuskels und der Leber. Die Belastung der Nieren wird oftmals bei akuten Ausbrüchen durch vermehrte Wasseraufnahme deutlich. Dadurch wird auch mehr Urin ausgeschieden. Ein gesundes Kaninchen mit Grünfütterung trinkt kaum. Wenn ihr Kaninchen also „gut trinkt“, ist eine Niereninsuffizienz wahrscheinlich. Durch eine chronisch schlechte Nierenfunktion kann es zu Ablagerungen in den Harnwegen kommen, da sie dadurch weniger gut durchgespült werden. Bei EC-positiven Kaninchen ist es sinnvoll regelmäßig abszuklären, ob die Nieren geschädigt sind, da eine frühzeitige Therapie Leben rettet. Kaninchen sterben nicht „am E. Cuniculi“, aber häufig an unentdeckter oder erst zu spät festgestellter Niereninsuffizienz.
    Diagnostik: Kompletter Blutcheck, Kreatinin und Harnstoff sind die Indikatoren für eine Niereninssuffizienz. Eine Ultraschalluntersuchung kann das Ausmaß der Nierenschädigung zeigen.
    Mehr Infos zur Niereninsuffizienz
  • Chronisch geschwächtes Immunsystem: Anfälligkeit für andere Erkrankungen, ständige Erkrankungen, das Tier wird nicht gesund

Diagnose

Wichtig! Geht bitte ausnahmslos zu kaninchenkundigen Tierärzten! Im Tiermedizin-Studium sind Kaninchen nur ein Randthema, deshalb sind nur Tierärzte, die sich speziell zu dieser Tierart fortbilden geeignet!

ec kaninchen

Für einen kaninchenerfahrenen Tierarzt sind Blutabnahmen und Röntgen selbstverständlich. Auch wenn die Symptome “ganz nach E. Cuniculi aussehen”, zeigt eine aktuelle Studie, dass ca. 70% dieser Tiere eigentlich weitere oder eine komplett andere Erkrankung als Ursache hatten. Viele dieser Krankheiten sind sehr schmerzhaft oder tödlich und die Tiere leiden unnötig über Monate oder Jahre bzw. versterben. Nur mit der richtigen Diagnostik kann das Kaninchen vor Leiden oder Tod geschützt werden.

Folgende Untersuchungen sind wichtig!

  • Es sollte grundsätzlich ein Blutcheck im externen Labor erstellt werden (IgG-Titer, Nierenwerte, CK (Trauma), Differenzialblutbild (Entzündung), Leberwerte) um Differenzialdiagnosen auszuschließen und die Leber- und  Nierenwerte zu prüfen. Ein positiver IgG-Titer zeigt, dass das Kaninchen den Erreger trägt, trotzdem kann die Erkrankung durch etwas Anderes bedingt sein. Die Höhe des IgG-Titers sagt nichts darüber aus, ob das Tier gerade akut von E. Cuniculi betroffen ist, er zeigt nur, ob das Kaninchen den Erreger trägt und muss bei positiv getesteten Kaninchen nur einmal im Leben untersucht werden. Die meisten Kaninchen haben lebenslang einen hohen Titer, der nötig ist um das Tier zu schützen.  Deshalb müssen alle möglichen Diagnosen ausgeschlossen werden! Lange nahm man an, dass der IgM-Titer eine akute Erkrankung anzeigt, allerdings zeigen aktuelle Studien, dass dem nicht so ist. Ist ein Kaninchen EC-positiv (IgG-Titer), heißt das nicht, dass die Symptome von EC kommen, das Kaninchen kann ja auch zwei Erkrankungen gleichzeitig haben. Da etwa 40% der Kaninchen EC positiv sind und auch diese Kaninchen z.B. Ohrenentzündungen haben, müssen immer erst alle anderen möglichen Ursachen ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose gestellt wird.
    E. Cuniculi ansich führt zu keinen Veränderungen im Blutbild, auch nicht zu einer Entzündungsreaktion (Pseudolinksverschiebung…)! Erst wenn die Nieren schwer geschädigt sind, kann es zu einer (milden) Anämie oder auch einem erhöhten Kreatinin- und Harnstoffwert kommen. Der CK-Wert kann bei extremen Fällen durch Gegenlaufen und Rollen erhöht sein, ansonsten spricht er eher für eine Differenzialdiagnose (Trauma). Alle anderen Blutbildveränderungen treten meist auf, wenn eine andere Erkrankung die Symptome hervorgerufen hat oder Sekundärinfektionen auftreten.
Wach-CT in der Tierärztlichen Hochschule Hannover, diese Klinik ist führend bei der Behandlung von Kaninchen mit Otitis und Enzephalitozonoose. Der Karton wird für wenige Minuten geschlossen, damit die CT durchgeführt werden kann. Die Kaninchen bekommen ausreichend Luft. Diese schonende Form der Diagnostik ist vielerorts schon Standard.
  • Oftmals sind auch Röntgenbilder nötig, insbesondere bei Lähmungen und Kopfschiefhaltung (Ohrenentzündungen, Schädeltrauma). Die CT ist dem Röntgen überlegen.
  • Eine gründliche Allgemeinuntersuchung sollte selbstverständlich sein: Kopfschiefhaltung: Ohren, Zähne, Maul, Kopf, Fieber? Augenverletzungen durch Rollen?
  • Lähmung: Fußunterseite, Wirbelsäule, Herz, Fieber?
  • Ggf. können weitere Untersuchungen wichtig sein, je nachdem in welche Richtung der Verdacht geht und je nach Symptomen. Siehe hierzu die Hinweise bei den einzelnen Symptomen!

Behandlung

Bei der Behandlung eines akuten Ausbruches von E. Cuniculi zählt jede Minute. Je früher die richtige Behandlung begonnen wird, desto höher sind sie Erfolgsaussichten.
Der Erreger kann durch eine Behandlung nicht beseitigt, aber die Symptomatik gebessert oder geheilt und der Erreger zurück gedrängt werden.
Es wird kontrovers diskutiert, ob Partnerkaninchen mit behandelt werden müssen.
Je nach Symptomatik sind unterschiedliche Behandlungen nötig.

Behandlung von Kopfschiefhaltung, Gleichgewichtsstörungen, Krämpfen & Lähmungen

Medikations-Empfehlungen:

  • Panacur (14-28 Tage lang täglich und konsequent verabreichen, ggf. länger wenn das Kaninchen zu diesem Zeitpunkt noch in der Akutphase ist), die Wirksamkeit ist in mehreren Studien bestätigt worden, es tötet Sporen im Darm ab und entlastet so das Immunsystem. Oxfendazol und Albendazol wirken ebenfalls, sind aber schlechter verträglich als Fenbendazol. Zur schonenden, stressfreien Verabreichung nachlesen
  • Antibiotikum um Sekundärinfektionen zu bekämpfen (Oxytetrazyklin, Chloramphenicol, Gyrasehemmer (Baytril)). Bei Oxytetrazyklin und Chloramphenicol sollte die Nieren- und Leberfunktion nachweislich intakt sein, in der Regel reicht Baytril als gut verträgliches Antibiotikum aus.  Das Antibiotikum wird gegeben um Sekundärinfektionen vorzubeugen (z.B. Niereninfektionen, die damit häufig einher gehen), also Erkrankungen, die durch E. Cuniculi in Folge entstehen. Normalerweise wird es min. 10 Tage lang gegeben, bei guter Verträglichkeit ggf. auch länger, bei schlechter Verträglichkeit evtl. kürzer. Je nach Ausprägungsform der Krankheit kann teilweise auf das Antibiotikum verzichtet werden. Um Stress zu reduzieren und die Verdauung stabil zu halten, kann es sinnvoll sein sich zeigen zu lassen, wie man das Antibiotikum in die Haut spritzen kann.
  • Cortison ist nicht nötig und schadet, sofern es sich wirklich um E. Cuniculi handelt, laut Studien hat es nämlich keinen Effekt bzw. wirkt nicht dagegen. Auch wenn es am Anfang oft zu einem Verbesserungs-Effekt führt, werden Kaninchen mit Cortison weder schneller gesund, noch haben sie eine höhere Überlebensrate. In Studien wurde gezeigt, dass die Kaninchen, welche Cortison bekamen, keine Vorteile gegenüber den anderen erkrankten Kaninchen hatten. Zudem belastet Cortison beim Kaninchen sehr stark die (oft sowieso schon durch das E. Cuniculi stark angegriffene) Leber, bewirkt eine starke Vermehrung der E. Cuniculi Erreger und macht die Kaninchen anfällig für andere Infektionen. Cortison kann die allgemeine Todesrate nach der Erkrankung erhöhen. Mehr Infos
    Manche Tierärzte setzen es als allerletztes Mittel der Wahl vor der Einschläferung ein, wenn alle Differenzialdiagnosen sorgfältig ausgeschlossen wurden und durch die normale Behandlung über viele Wochen kein Erfolg erzielt wurde. Dann sollte zusätzlich Zylexis,  Mariendistelsamen oder -extrakte und Hepar comp. verabreicht werden.
  • Hoch dosiertes Vitamin B12 oder Vitamin-B-Komplex (Apotheke, speziell für Kaninchen im Internet) um die Nerven zu regenerieren (solange geben, bis Anfälle/Kopfschiefhaltung/Lähmungen vollständig weg sind, meist regenerieren sich die Symptome sogar noch nach Wochen Stück für Stück), am Anfang am besten hochdosiert gespritzt, später auch als Tropfen, z.B. mit dem Panacur-Brei verabreichen. Wenn Infusionen verabreicht werden, kann das Vitamin B in die Infusion gespritzt werden, so dass nur ein Einstich nötig ist und die Einstichstelle nicht brennt.
  • Versuchen Sie, frischen Wiesenbärenklau auf der Wiese zu finden und diesen den Kaninchen anzubieten.
  • Zusätzlich sollte das Immunsystem gefördert werden, da es entscheidend ist, um den Erreger einzudämmen. Hierfür eignet sich viele Mittel. Insbesondere Zylexis kann beim Tierarzt verabreicht werden.
  • Homöopathisch Cerebrum comp. zur Regeneration des Nervensystems (falls diese Symptomatik vorhanden ist), Vertigoheel gegen den Schwindel und Engystol für das Immunsystem. Diese können auch in die Infusion gegeben werden.
  • Physiotherapie, also sanfte Bewegungen der gelähmten Gliedmaßen, damit sie nicht steif werden und die Muskeln sich nicht abbauen, sonst haben die Kaninchen keine Chance! Bei Lähmungen müssen die Beine durch Physiotherapie oder besser durch eigenständige Bewegungen auf griffigen Untergrund auf genug Platz mehrmals täglich bewegt werden! Übungen
    Auch bei Kopfschiefhaltung sind Massagen und Physiotherapie hilfreich, damit der Hals flexibel bleibt.
  • Infusionen (z.B. im Internet nachbestellen). Der Erreger sammelt sich gehäuft im Nierengewebe an, durch Infusionen lässt sich verhindern, dass sie versagen oder Schaden nehmen bzw.  dass später als Folge Nierenerkrankungen auftreten. Eine unerkannte Niereninsuffizenz ist die Haupt-Todesursache bei E. Cuniculi!  Bei Nahrungsverweigerung sollten unbedingt zweimal täglich Infusionen gegeben werden! Allerdings ist immer abzuwägen, ob der tägliche Tierarztstress mehr schadet als die Infusionen bringen. Nach Möglichkeit kann man Infusionen auch selbst zu Hause setzen, wenn es der Tierarzt zuvor zeigt (siehe Video).
  • Ein Mittel gegen Übelkeit und Schwindel, wenn sich das Kaninchen überschlägt oder unkontrollierte Augenbewegungen hat. Zum Beispiel Vomex A (Dimenhydrinat) oder je nach Fall auch Cerenia (Maropitant) oder Emeprid (Metoclopramid).
  • Die Eingabe oder das Angebot von verdünnten Gemüse- und Obstsaft (reiner Saft aus 100% Obst/Gemüse, kein Nektar) kann die Flüssigkeitszufuhr ebenfalls etwas erhöhen. Zum Beispiel eine Schale mit Karottensaft.
  • Die Erreger-Ausspülung kann durch eine frischfutterreichen Ernährung unterstützt werden. In den Sommermonaten sollten die betroffenen Kaninchen rein mit frischen Wildkräutern, Baumblättern und Gräsern ernährt werden.  Besonders wertvoll sind dabei harntreibende Kräuter wie z.B. Löwenzahn, Liebstöckel, Birke, Petersilie, Dill, Ampfer, Brennnessel, Giersch usw.

Behandlung von anderen Symptomen

Auch bei anderen Symptomen ist die Gabe von Panacur sehr wichtig.

Bei epileptischen Anfällen und Krämpfen sollte neben Panacur auf jeden Fall Vitamin B Komplex gespritzt werden, zusätzlich werden oft Benzodiazepine (z.B. Diazepam, Midazolam) eingesetzt.

Augenerkrankungen wie z.B. Uveitis werden meist zusätzlich zum Panacur symptomatisch mit tetrazyklinhaltigen Augentropfen oder -salben sowie cortisonhaltigen Augentropfen und -salben behandelt. Das Panacur wirkt leider nicht im Auge, aber sollte trotzdem angewendet werden um die Erregerlast zu senken. Mehr Infos

Bei Niereninsuffizienz ist die Behandlung hier beschrieben.

Wichtig: Es ist völlig normal, dass nach Behandlungsbeginn die Symptome weiterhin immer schlechter werden, es kommt erst sehr viel später zu einer Stabilisierung!

Wie lange soll ich kämpfen und wann soll ich erlösen?

Solange das Kaninchen selber gegen die Krankheit ankämpft, also Futter aufnimmt, wenn man es vor die Schnauze hält oder in der Spritze an der Schnauze anbietet, kämpft bitte mit eurem Tier zusammen und unterstützt es! E. Cuniculi ist schlimm mit anzusehen und auch schlimm auszuhalten, die Gedanken an eine “Erlösung” bleiben da nie aus. Doch bei richtiger Medikation, der richtigen Pflege und wenig Stress (sehr wichtig bei E. Cuniculi!) schaffen es die meisten Kaninchen. Zudem haben sie keine Schmerzen, sofern es sich wirklich nur um E. Cuniculi handelt.
Die meisten Kaninchen mit E. Cuniculi werden eingeschläfert, obwohl sie noch kämpfen, die ersten zwei Fotobeispiele unten sollten nach Meinung des Tierarztes auch eingeschläfert werden, gegen den Rat der Tierärzte wurden sie erfolgreich weiter behandelt. Manche Kaninchen behalten eine leichte Kopfschiefhaltung zurück, können bei Bedarf (z.B. um zu fressen) jedoch den Kopf gerade machen und auch problemlos alles machen, was ein Kaninchen so im Alltag gerne tut (z.B. Rennen, Buddeln, Springen) oder sind nur sehr schwach eingeschränkt. Normalerweise verschlechtert sich der Zustand der kranken Kaninchen in den ersten Tagen oder sogar Wochen, trotz Medikation noch weiter, irgendwann ist ein Stillstand erreicht und etwas später können dann sehr langsam Fortschritte verzeichnet werden, die Kaninchen haben keine Gleichgewichtsprobleme mehr sondern nur noch Krankheitsfolgen (z.B. schräger Kopf). Mit der Zeit werden diese Symptome dann immer weniger und verschwinden irgendwann ganz. Wenn nach etwa drei Monaten noch keinerlei Verbesserung zu sehen sein sollte, kann man die Medikation wechseln.
Wichtig: Leider gibt es immer noch Menschen, die Kosten sparen wollen und deshalb auf die Diagnostik verzichten. Diagnostik rettet Leben! Es gibt leider sehr viele Kaninchen die monatelang auf E. Cuniculi behandelt werden, eigentlich aber etwas völlig anderes haben (z.B. scheinbare Lähmungen durch Wirbelsäulenbruch, Kopfschiefhaltung durch Ohrenentzündungen, …!). Auch wenn es sich zunächst mit der Behandlung zu bessern scheint, lassen Sie grundsätzlich ein Blutbild mit Titer-Bestimmun (IgG) machen, Tiere mit Gangstörungen, Schiefkopf oder Lähmungen müssen geröngt werden usw. usf. Diese Tiere leiden an Schmerzen und durch die lange Fehlbehandlung müssen sie oft erlöst werden. Das ist nicht zu vertreten!
Kaninchen mit E. Cuniculi haben gute Chancen, wieder gesund zu werden. In Einzelfällen kann jedoch eine Einschläferung sinnvoll sein. Wir nehmen häufig Tiere zur Pflege bis zur Gesundung auf und haben dadurch ständig Fälle mit E. Cuniculi. Neben der sauberen Diagnostik und richtigen Behandlung, sowie absoluten Stressfreiheit und optimalen Umgebung ist vor allem viel Geduld gefragt. Diese Erfahrung hat uns somit auch die Angst vor der Erkrankung genommen und bewogen, diese aufwändige und umfangreiche Seite mit Tipps online zu stellen. Unsere eigene neunköpfige Kaninchengruppe wird von einem Kaninchen angeführt, das vor ein paar Jahren einen extremen E. Cuniculi-Schub mit kompletter Lähmung der gesamten Hinterhand hatte. Sie ist seit dem absolut gesund, eine Ausbruchskünstlerin und hat keinerlei Einschränkungen. Der Tierarzt wollte sie einschläfern und hat uns keine Hoffnungen gemacht. Auch bei ihr haben wir gegen den tierärztlichen Rat die richtige Behandlung durchgesetzt und durchgeführt.
Sollte man allerdings nicht dazu in  der Lage oder bereit sein, das Kaninchen intensiv zu pflegen und die richtige Diagnostik durchführen zu lassen, ist oftmals eine Erlösung sinnvoll, denn alles andere wäre Tierquälerei und nur durch intensive Pflege werden die Kaninchen gesund.

Richtige Pflege

Wichtig! Die richtige Pflege ist bei E. Cuniculi Kaninchen von großer Bedeutung für die Genesung.

  • Kein Stress, denn dieser kann E. Cuniculi sehr stark beeinflussen und das Krankheitsbild rapide verschlechtern. Medikamente sollten zuhause verabreicht werden, häufige Tierarztbesuche führen oft zu einer Verschlechterung. Es sollte einmal eine saubere Diagnostik durchgeführt werden, nur bei Verschlechterung oder neu hinzukommenden Symptomen (z.B. veränderte Augen) ist ein erneuter Besuch nötig. Nach dem Ausmisten sollte alles wie vorher hingestellt werden, der Untergrund bzw. die Einstreu dürfen nicht stark verändert werden und ausmisten sollte man nur, wenn es nötig ist (täglich Futterreste und grobe Verschmutzungen entfernen, am besten immer nur ein Stück des Bereiches misten und nicht alles auf einmal).
  • Bei der Einstreu-Wahl unbedingt auf die Verletzungsgefahr der Augen beim “Purzeln” achten. Handtücher, VetBeds und andere Stoffe verwenden und das Auge regelmäßig kontrollieren.
  • Die Medikamente müssen konsequent verabreicht werden.
  • Das Kaninchen muss gepflegt werden, damit keine anderen Krankheiten entstehen (z.B. ggf. den Popo mit Babytüchern sauber machen, wenn es sich voll macht). Da meist eine Inkontinenz besteht, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass es immer einen trockenen Untergrund hat, sonst bekommt es schnell Harnwegsinfekte.
  • Das Handling von E. Cuniculi Kaninchen ist nicht einfach, da sie schnell die Orientierung verlieren, sollten sie nicht hochgehoben, umgesetzt oder getragen werden. Deshalb ist es sinnvoll, eine Transportbox oder Kiste im Gehege anzubieten, muss man es zum Tierarzt transportieren, kann es damit hochgenommen werden. Ein Tuch über der Kiste/Box wirkt beruhigend. Das vermittelt ihm auch die Sicherheit des gewohnten Umfeldes. Medikamente werden verabreicht, ohne das Kaninchen hochzunehmen. Sollte das Hochnehmen unumgänglich sein (z.B. um den Popo von Kot und Urin zu reinigen), so nehmen Sie das Kaninchen am besten ruhig aber bestimmt hoch und legen Sie vorher unbedingt eine Hand oder ein Tuch über die Augen, um es zu beruhigen. Beim Absetzen bleiben Sie eine Weile helfend mit ihren Händen als Stütze am Kaninchen, bis es sich orientiert und das Gleichgewicht wieder gefunden hat.
  • Das Partnerkaninchen beim erkrankten Tier lassen! Nicht trennen, außer es ist aggressiv gegenüber dem erkrankten Tier (Bisse etc.), das Partnertier trägt entscheidend zur Stabilisierung und Heilung bei und reduziert Stress (wird oft unterschätzt). Bei Gruppen das betroffene Kaninchen mit dem Kaninchen separieren, mit dem es sich am besten versteht oder in der Gruppe belassen (wenn die Gruppe harmonisch ist).
  • Idealerweise bleibt das Kaninchen in der gewohnten Umgebung. Kannten und andere Gefahrenquellen sollten ausgepolstert/beseitigt werden. Meist reicht es, einen Teil des Geheges anzupassen und einen kleinen Wall zum Rest des Geheges zu bauen (z.B. eine Rolle aus Decken, niedrige Grenzen), das kranke Kaninchen überwindet sie nicht, die gesunden hingegen schon. Gut geeignet ist eine große Käfigwanne.
Eingerollte Handtücher können als Stütze um das orientierungslose Kaninchen gelegt werden, damit es sich nicht dreht und Halt findet.
  • Es sollte eine umpolsterte Mulde angeboten werden, in der das Kaninchen gut sitzen kann, ohne umzukippen. Besonders gut geeignet sind eingerollte Handtücher – die Handtuchrollen werden C-förmig um das Kaninchen gelegt. Es muss immer die Möglichkeit haben, die Mulde zu verlassen. Dafür eignet sich z.B. eine Transportbox. Direkt dort sollte auch Futter angeboten werden, damit sie bequem fressen können. Hat das Kaninchen gänzlich die Orientierung verloren und windet/rollt sich nur noch, zuckt mit den Augen und kann nicht annähernd sitzen, so bringt man es am besten in diese Box und baut einen kleinen Wall, so dass es nicht direkt wieder herauspurzelt, sondern erst mal zur Ruhe kommen kann und bequem liegt.
  • Die Umgebung muss auf die Kaninchen angepasst werden. Tunnel geben den orientierungslosen Kaninchen Schutz und Halt. Wenn sie kippen, können sie selbst wieder aufstehen. Einfach ein Brett im Baumarkt in drei Teile zuschneiden lassen und mit vier Winkeln zu einem Tunnel zusammenschrauben. Bei aktiven EClern sind künstlich geschaffene Wände, Weidenbrücken und Tunnel aus Holz zur Orientierung empfehlenswert.
Tunnel geben den orientierungslosen Kaninchen Schutz und Halt. Wenn sie kippen, können sie selbst wieder aufstehen. Einfach ein Brett im Baumarkt in drei Teile zuschneiden lassen und mit vier Winkeln zu einem Tunnel zusammenschrauben.
  • Die Lagerung gelähmter Kaninchen ist nicht einfach, da sich die Tiere wund liegen können (Dekubitus!). Das Tier sollte auf sehr weichem, faltenfreien Untergrund (Einstreu mit Baumwolltüchern oben drüber oder Wickelunterlagen mit Vetbeds oben drüber) gebettet werden. Bewährt haben sich auch Vetbeds mit Holzpellets untendrunter.
  • Um rollende oder liegende Kaninchen vor Augenverletzungen zu schützen, ist eine Lagerung auf sauberen Baumwolltüchern sinnvoll. Zudem kann das Auge zeitweise zugeklebt werden, damit es sich nicht verletzt. Allerdings ist eine Engmaschige Kontrolle nötig! Lagerung gelähmter KaninchenNach Anleitung eines Tierarztes kann das nach unten gerichtete Auge bei Kaninchen die sich stark drehen abgeklebt werden. So wird es vor Verletzungen geschützt. Es sollte dann allerdings engmaschig kontrolliert werden!
  • Lebensmut geben, aber erst wenn es einigermaßen stabil ist! Zum Beispiel kann man ausprobieren, ob das vorherige Außenkaninchen sich draußen nun wohler fühlt und mehr aufblüht.
  • Wenn das Kaninchen wieder fit ist, muss es sich sehr viel bewegen (am besten freilaufen lassen), damit es wieder den Gleichgewichtssinn schult und die Muskulatur aufbaut. Dadurch wird auch meistens der Kopf gerade(r) bzw. Lähmungserscheinungen reduzieren sich drastisch oder gehen ganz weg!
  • Die Medikamente müssen schonend, ohne Zwang verabreicht werden. Wie dies funktioniert, ist hier erklärt.
  • Viel Frischfutter und Säfte geben, evtl. auch Infusionen. So kann man verhindern, dass die Nieren schwer beschädigt werden bzw. den Schaden minimieren oder eine Regeneration ermöglichen.
Nach Anleitung eines Tierarztes kann das nach unten gerichtete Auge bei Kaninchen die sich stark drehen abgeklebt werden. So wird es vor Verletzungen geschützt. Es sollte dann allerdings engmaschig kontrolliert werden!
  • Das Kaninchen kaum hoch heben
    Es gibt Fälle, bei denen das Kaninchen angehoben werden muss, z.B. wenn es sich stark einnässt und gebadet werden muss, oder aber um es zum Tierarzt zu bringen. Das Anheben ist allerdings sehr viel Stress, vor allem wenn dem Kaninchen schwindelig ist und es daraufhin zu Rollen anfängt. Deshalb sollte jedes Hochheben gut abgewogen werden. Beim anschließenden Absetzen setzt man das Kaninchen am besten in eine umpolsterte Mulde und hält es kurz sanft aber bestimmt fest, bis es sich wieder orientiert hat.
  • Bei aktiven EClern sind künstlich geschaffene Wände, Weidenbrücken und Tunnel aus Holz zur Orientierung empfehlenswert.

kaninchen e cuniculiPäppeln und Nahrungsaufnahme

Kaninchen mit Schiefkopf fällt es oftmals schwer, ausreichend Nahrung aufzunehmen, da die Kaninchen jedoch viel Energie brauchen, magern sie sehr schnell ab. Während der akuten Phase ist es wichtig, das Futter so anzubieten, dass die Kaninchen es auch mit schiefen Kopf und Orientierungslosigkeit finden und gut fressen können. Hier lohnt es sich das Futter auf unterschiedlichste Weise hinzulegen und zu beobachten, wie es am besten gefressen werden kann. Fressen die Kaninchen trotzdem schlecht, steckt oft Niereninsuffizienz, eine andere (Differenzialdiagnosen: Schmerzen!) oder zusätzliche Erkrankung dahinter!
Bevorzugt essen Kaninchen mit dieser Erkrankung Grünfutter aus der Natur, wie z.B. Löwenzahn (gibt es auch in türkischen Läden), Klee, Luzerne, Bärenklau, Spitzwegerich und Gemüsegrün. Für die Heilung von Bedeutung ist Fenchel und Bärenklau, diese Futtermittel können (erfahrungsgemäß) die Heilung beschleunigen und werden von Kaninchen mit E. Cuniculi bevorzugt gefressen. Auch einige Kräuter haben sich bewährt, z.B. Rainfarn, wenig Wurmfarn, Wermut, Beifuß (Artemisia annua), Thymian, Kresse aller Art, Berufskraut, Heidelbeeren, Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Bärlauch, Schnittlauch, Lauch (Porree), Kürbiskerne, Ingwer und viele Wald-, Wiesen- und Küchenkräuter. Ist die Nahrungsaufnahme erschwert, kann auch eingeweichtes Cuni Complete aus der Hand gefüttert hilfreich sein.
Wenn die Kaninchen sich nur noch drehen und nicht mehr wissen, wo oben und unten ist, muss das Futter direkt an den Mund gehalten und ggf. auch mit Brei aus der Spritze an den Mund gefüttert werden, es wird so gerne angenommen.

Vorbeugung

Du kannst deine Kaninchen schützen: im Blut kann man den EC Status ermitteln.

Dein Kaninchen ist EC-negativ?
Wenn ein neues Kaninchen einzieht, sollte es ebenfalls negativ getestet sein, um deine Kaninchen nicht anzustecken.

Dein Kaninchen ist EC-positiv?
Der Erreger zerstört laufend Zellen im Körper, besonders bei Stress oder Krankheiten.
Du beugst akuten Krankheitssymptomen vor, indem du Fenbedazol (Panacur) Zuhause hast und es gibst, wenn:
1) dein Kaninchen Stress hat (Tierarztbesuch, Vergesellschaftung, Umzug…) ca. 3 Tage vor dem Ereignis für 5-10 Tage
2) dein Kaninchen krank ist bis es gesund ist
3) dein Kaninchen geimpft werden soll (dann wirkt die Impfung besser) ca. 3 Tage vor der Impfung für 5-10 Tage
4) dein Kaninchen chronisch krank ist (28 tägige Kur jeden 5. Monat, bei Cortisongabe durchgängig)
5) dein Kaninchen operiert werden soll (z.B. Kastration) ca. 3 Tage vor der OP für 5-10 Tage
Bei älteren EC-Träger-Kaninchen sollten die Nierenwerte regelmäßig kontrolliert werden um Nierenerkrankungen frühzeitig festzustellen.
Zieht ein neues Kaninchen ein, so wähle nur EC-positive Tiere – um keines anzustecken.

In einer Studie wurde vier Wochen lang Panacur verabreicht, die Kaninchen waren daraufhin etwas mehr als vier Monate gegen einen Ausbruch geschützt. Wurde erst vor kurzen Fenbendazol gegeben, so kann man auch eine Kur aussetzen, zwischen den Gaben sollte immer mehrere Monate Abstand sein.

Desinfektion

Um die Sporenaufnahme gering zu halten, sollten Futterplätze hygienisch gehalten und Näpfe gut gereinigt werden.

Eine Desinfektion ist nur in Ausnahmefällen (z.B. Gehege-Wechsel) nötig: Gegenüber Umwelteinflüssen sind die E. cuniculi Sporen recht unempfindlich. Die ausgeschiedenen Sporen in der Umgebung lassen sich abtöten, indem sie fünf Minuten gekocht werden. Bei Raumtemperatur halten sie sich etwa einen Monat, bei 4 Grad Celsius über drei Monate und bei 37 Grad zwei Tage. Durch trockene Kälte überlebt der Erreger kürzer (weniger als eine Woche bei 4°C).

Einige Desinfektionsmittel sind auch sehr gut wirksam, wenn die Sporen diesen 30 Minuten ausgesetzt werden: 70%iger Ethanol, 0,3%iges Formaldehyd, 1%iges Wasserstoffperoxid und 1%iges Natriumhydroxid töteten 100% der Erreger ab. Zitronensäure immerhin 81% der Sporen, ist abgewaschen unschädlich und löst sehr gut den Urin, so dass sie ideal für die Reinigung von abwischbaren Flächen und Toiletten geeignet ist.

Hilfe, Unterstützung und Austausch

für Halter mit Kaninchen die EC-Verdacht, ähnliche Erkrankungen oder bestätigtes EC haben, finden Sie hier: Facebook-Gruppe für Halter von Kaninchen mit E. Cuniculi oder unklarer Erkrankung/ähnlicher Erkrankung und auch anderen Kaninchenkrankheiten
Beratung zu E. Cuniculi und Differenzialdiagnosen und Kaninchenkrankheiten
Telefonberatung
(Bitte Befunde vom Tierarzt mitschicken)

Erfahrungsberichte

Henry hatte innerhalb von 24 Stunden eine massive Kopfschiefhaltung und das typische drehen um die eigene Achse. Beim Tierarzt wurde geröntgt und Blut abgenommen. Es wurde erst der Verdacht auf eine Otitis geäußert, im Blut waren jedoch keine Veränderungen zu sehen. Angefangen wurde die Behandlung mit Baytril und Metacam. Als nach zwei Tagen keine Besserung zu sehen war, machten wir ein CT um die Lage besser einzuschätzen. Es wurde festgestellt, dass keine Otitis vorlag. Dann wurde Blut für EC und auch Urin eingeschickt für EC PCR. Beides war negativ. Trotz allem haben wir einen Therapie mit Panacur begonnen. Nach 7 Tagen päppeln und bangen zeigte sich endlich eine Besserung. Henry fraß wieder selbstständig, bewegte sich wieder ohne umzufallen und der Kopf wurde wieder gerade. Jetzt sind 4 Wochen vergangen und er ist fast wieder der Alte.Der Tierarzt meinte, es gibt 4% der Kaninchen, die EC haben aber keine Antikörper bilden.

Maja (2 Jahre)

Maja ist 2021 an EC erkrankt. Sie konnte nicht aufstehen und hat sich nur gerollt. 8 Wochen lang. Ich hatte kaum Hoffnung, aber sie hat gefressen wie eine Raupe also konnte ich sie nicht aufgeben. Ich habe jeden Tag Medikamente gegeben, sie gewaschen, frisches Futter vor die Nase gelegt usw. Der Tag, an dem sie das erste Mal wieder saß, war wunderschön. Sie hat jetzt wieder so viel Lebensfreude wie kein anderes meiner Kaninchen. Der Kampf hat sich gelohnt. Für jeden einzelnen Tag Extraleben.


Augustus, ca. 5 Jahre alt

Am Anfang hatte er nur eine leichte Kopfschiefhaltung, wollte nichts mehr fressen. Dann wurde es Tag für Tag immer schlimmer, er lag nur noch auf der Seite und hat sich gerollt. Musste am Anfang päppeln. Musste ihm bei der Körperpflege helfen, er ist teilweise mit Kot verschmiert gewesen… Dann ging es ganz plötzlich aufwärts, hat immer wieder versucht aufzustehen. Es hat insgesamt 6 Wochen gedauert.


Mats (8 1/2 Jahre) – ca. 5 Wochen bis zur Genesung.

Picco, 8 Jahre alt – ca. 8 Wochen hat es gedauert, bis sie wieder gesund war (Kopf wie vorher). Sie sollte (laut Tierarzt) eingeschläfert werden.
e cuniculi verlauf
kaninchen-e cuniculi

Mümmeline (8 Monate alt) hat etwa 3-4 Wochen gebraucht um wieder hoppeln zu können. Nach ca. 8 Wochen konnte sie wieder auf den Hinterbeinen stehen. Sie sollte eigentlich eingeschläfert werden nach Meinung des Tierarztes. Heute, drei Jahre später, ist sie immer noch absolut gesund. Sie ist Chefin einer 9-köpfigen Kaninchengruppe. 

Tedi mit starken E. Cuniculi – Verlauf, erst als sie wieder zu ihrem Partnerkaninchen durfte (nach anfänglicher Trennung), der sie intensiv gepflegt und verwöhnt hat, wurde sie langsam gesund.

Leon, ca. 4 Jahre alt, sehr schlechte Leberwerte, hoher E.C. Titer, leicht schräger Kopf, bewegt sich nicht mehr (apathisch). Therapie: Panacur über 28 Tage, Infusionen (anfangs 2x tägl., dann täglich, dann immer seltener), Bärenklau, Fenchel. Nach drei Wochen war er wieder 100%ig gesund und hatte auch seit dem keinen Rückfall mehr.

DSC_0278

Leopold 
Nach 4 Wochen Panacur und zusätzlich Vitamin B Komplex war er wieder ganz der Alte.

Jaimy (vorher – nachher)

Mogli
Vorher – Nachher
Nach zwei Monaten war er wieder fit.

Merlin mit EC und Ohrenentzündung
Behandlung: 8 Wochen Panacur, zwei Wochen Baytril, solange wie Symptome waren Vitamin B Komplex, Metacam, Vertigoheel, Cerebrum und Engystol.
Durch Röntgen kam heraus, dass Merlin auch eine Ohrenentzündung hat (Achtung: gleiche Symptome wie EC!)4 Wochen nach Ausbruch dann noch zusätzlich 10 Tage Duphamox und nach dem Duphamox 2 Wochen Marbocyl. Während der Antibiose zwei Stunden später noch Pro Pre Bac um die Darmflora am Leben zu erhalten. Er bekam außerdem täglich Wiesenbärenklau getrocknet und später frisch.

Monica mit EC und Mittelohrentzündung

Monica ist ein fast 9 Jahre altes neugieriges Widder Kaninchen, welches eigentlich nie krank war. Kurz nach unserem Urlaub begann sie sich dann zurückzuziehen. In der Tierklinik wurde uns gesagt Sie sei aufgegast. Wir bekamen dafür ein Mittel und fuhren erleichtert nach Hause. Am Tag danach kippte ihr Kopf immer leicht zur Seite. Wir fuhren wieder in die Tierklinik, da uns dass früh morgens erst auffiel. Die diagnostizierten entweder eine Ohrenentzündung, ein Hirntumor oder EC und sagten wir sollen zunächst EC behandeln. Als wir Monica für eine zweite Meinung bei unserer Haustierärztin vorstellten, sagte diese wir sollen unserem Herzen einen Ruck geben und die Kopfschiefhaltung sei eine zu starke Zumutung. Wir entschieden uns dagegen und bestanden bei der Tierklinik auf ein CT. Die Diagnose: eine einseitige Mittelohrentzündung, aber Innenohr und Knochen sind nicht betroffen. Zudem war die Kopfschiefhaltung in die falsche Richtung, sodass die Ohrenentzündung nicht der Grund sein konnte. Erstmals fuhren wir zu einer kaninchenkundigen Tierärztin. Wir behandelten die Ohrenentzündung zunächst mit Schmerzmitteln und Antibiotika und gaben weiterhin die Mittel gegen EC. Erst schaffte Sie es wieder sich zu bewegen ohne zu purzeln, dann begann sie sich wieder selbstständig zu putzen, schaffte den Weg in das Gehege und auf das Klo und 1-2 Wochen später hüpfte Monica, noch mit sehr schiefem Kopf, wieder fröhlich durch die Gegend. Wie früher erkundete Sie alles, schmiss Tunnel und Kartons durch die Gegend und sprang auf alle möglichen Gegenstände. Noch ein paar Tage später begann auch der Kopf wieder gerade zu werden. Aktuell (ca 8 Wochen nach Beginn der Krankheit) hat sie noch eine leichte Kopfschiefhaltung, aber das beeinträchtigt sie gar nicht. Die Behandlung mit Panacur haben wir in Absprache mit unserer Tierärztin eingestellt. Wir versuchen mit Physio Therapie die verkürzten Muskeln wieder zu entspannen, aber sollte der Kopf so bleiben würde das auch keine Einschränkung darstellen. Im Januar lassen wir vermutlich ein neues CT durchführen und schauen wie die Ohrenentzündung sich entwickelt hat. Gegebenenfalls müssen wir dann doch noch eine Operation in Erwägung ziehen, aber dank unserer Tierärztin und diversen Erfolgsgeschichten, haben wir da alle Möglichkeiten. Es lohnt sich also zu kämpfen und so schwer es auch zwischendurch war, umso schöner ist es jetzt Monica durch die Gegend rasen und Haken schlagen zu sehen. Wir hoffen, dass unsere Geschichte vielleicht auch dem ein oder anderen Kraft geben kann.


Mädi

Nach wochenlanger Behandlung ist der Kopf wieder komplett gerade geworden.


Blacky als Jungtier mit ca. 3 Monaten

Kurz nach dem kauf in einer Zoohandlung brach EC bei Blacky aus. Insgesamt wurde Blacky 3-4 Monate behandelt.



Gerne nehme ich weitere Vorher-Nachher-Fotos oder Verlauf-Fotos hier mit auf, Zusendungen erwünscht: viola@kaninchenwiese.de
Weitere Vorher-Nachher-Fotos

Quellen u.a.:

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